Im Oktober hatte die EZB bekanntgemacht, dass sie ihre Arbeiten an einem digitalen Euro vorantreibt. Foto: dpa/Boris Roessler

Auf dem Weg zur möglichen Einführung eines digitalen Euro hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine zweijährige Untersuchungsphase dafür eingeläutet.

Frankfurt/Main - Europas Währungshüter machen den nächsten Schritt auf dem Weg zur möglichen Einführung eines digitalen Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss am Mittwoch, in eine zweijährige Untersuchungsphase für eine solche Digitalwährung einzutreten, in der es um Aspekte wie Technologie und Datenschutz gehen soll. „Dies greift einer künftigen Entscheidung über die mögliche Ausgabe eines digitalen Euro nicht vor, die erst später erfolgen wird“, bekräftigte die Notenbank in Frankfurt. „In jedem Fall würde ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen, nicht ersetzen.“

Eine digitale Version der europäischen Gemeinschaftswährung könnte es Privatleuten erlauben, Geld direkt bei der Zentralbank zu hinterlegen. Diese Möglichkeit steht normalerweise nur gewerblichen Kreditgebern wie Banken, Regierungen und anderen Zentralbanken offen. Die Bemühungen der Euro-Notenbanken sind eine Antwort auf den steilen Aufstieg von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether. Der große Unterschied: Im Gegensatz dazu stünde ein digitaler Euro unter Aufsicht einer Zentralbank, die die Stabilität der Währung sichert.

Die EZB hatte Anfang Oktober bekanntgemacht, dass sie ihre Arbeiten an einem digitalen Euro vorantreibt. Bürger wie Fachleute aus Wissenschaft und Finanzsektor konnten sich zum Für und Wider äußern. Nun sei es an der Zeit „einen Gang höher zu schalten und das Projekt des digitalen Euro zu starten“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „Mit unserer Arbeit wollen wir sicherstellen, dass Bürger und Unternehmen auch im digitalen Zeitalter Zugang zur sichersten Form des Geldes, dem Zentralbankgeld, haben.“