Der Jubel, der in die VfB-Geschichte einging: Fernando Meira bekam von Guido Buchwald die Schale falsch herum gereicht und hielt sie so hoch. Foto: dpa/A3587 Ronald Wittek

In unserer Serie zeigen wir Ihnen die zehn größten, schönsten, emotionalsten, aber auch wichtigsten Spiele des VfB Stuttgart. Dazu zählt natürlich auch der legendäre 19. Mai 2007, als die Mannschaft von Armin Veh Deutscher Meister wurde.

Stuttgart - Jedem VfB-Fan wird noch heute warm ums Herz, wenn er an diesen besonderen Tag denkt. Der Sieg, der dem VfB die Meisterschaft brachte, war letztlich aber nicht so klar, wie er vor dem Spieltag zu sein schien. Cottbus versteckte sich nicht – im Gegenteil. Die Lausitzer hatten sogar die erste Chance des Spiels. Nach 19 Minuten dann tatsächlich das bittere Gegentor: Vlad Munteanu passte scharf vor das Stuttgarter Tor, wo Sergiu Radu dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gab, sodass die Kugel unhaltbar für Keeper Hildebrand neben dem Pfosten einschlug. Doch die Stuttgarter steckten nicht auf, schließlich mussten die Schalker ja auch erst einmal gewinnen. Die führten zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits mit 2:0 gegen Arminia Bielefeld. Dann begann der Wahnsinn im weiß-roten Rund des Gottlieb-Daimler-Stadions. Eckball. Pavel Pardo legt den Ball zurück auf den einschussbereiten Thomas Hitzlsperger. Hitz „The Hammer“ zielt, und trifft satt per Volleyschuss unter die Latte. Stuttgart stand Kopf. Doch immer noch war das nicht die Entscheidung.

1:1 zur Pause. Kein Grund zur Beunruhigung für Trainer Armin Veh. Der brachte da Silva für Osorio, sodass Hilbert seine Rolle im Mittelfeld aufgab und in die Abwehr rückte. Auch Mario Gomez wurde wenig später eingewechselt. Bemerkenswert: Referee Wolfgang Stark musste kein einziges Mal in die Tasche greifen. So freundschaftlich, wie es auf der Tribüne vonstatten ging, so war dies auch auf dem Rasen. In der 63. Minute dann die Erlösung aus Sicht der Gastgeber. Nach einer Flanke von da Silva köpfte der frei stehende Khedira in die linke Ecke, Piplica wurde auf dem falschen Fuß erwischt und hatte keine Chance. Nicht nur die Stuttgarter Fans waren aus dem Häuschen, auch die Cottbusser feierten mit. Danach tat sich nichts mehr. Nach 1950, 1952, 1984 und 1992 feierte der VfB Stuttgart damit seine fünfte deutsche Meisterschaft und hätte am Wochenende darauf sogar das Double gegen den 1. FC Nürnberg erreichen können.

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Aufstellungen:

VfB Stuttgart: Hildebrand – Osorio (46. Da Silva), Meira, Delpierre, Magnin, Pardo, Hilbert, Hitzlsperger (87. Tasci), Khedira, Cacau, Streller (53. Gomez).

FC Energie Cottbus: Piplica – Szelesi, Mitreski, Cvitanovic, Ziebig, Kukielka, Küntzel (66. Rivic), Munteanu, Skela (66. Gunkel), Radu, Shao (72. Kioyo)

Lesen Sie hier den 1. Teil der Serie: Als Diego Maradona nicht nur den VfB verzauberte

Lesen Sie hier den 2. Teil der Serie: Als Guido Buchwald den VfB zum Titel köpfte

Lesen Sie hier den 3. Teil der Serie: Als Krassimir Balakov den VfB vor dem Abstieg rettete

Lesen Sie hier den 4. Teil der Serie: Der VfB schlägt ManU mit Cristiano Ronaldo

Lesen Sie hier den 5. Teil der Serie: Bochum 2007 – im Wechselbad der Gefühle