In Indien gibt es für die Corona-Toten keine Bestattungsplätze mehr. Foto: dpa/Naveen Sharma

Die Coronakrise ist keine Naturkatastrophe, sondern die Folge einer skrupellosen Machtpolitik. Die Krise im Land hat auch Folgen für die weltweit größte Impfstoffproduktion.

Neu-Delhi - Wir bekommen 60 bis 70 Leichen am Tag“, sagt Pashupati Mandal vom Sarai-Kale-Khan-Krematorium im Süden von Neu-Delhi. „Aber unser Krematorium ist nur für 20 Tote pro Tag ausgelegt“, berichtet der Betreiber dem indischen Sender NDTV. Vor der Anlage warten Angehörige seit Stunden, um ihre Toten zu bestatten. Rauch, leises Weinen und feine Asche füllt die Luft. Trauernde in Schutzkleidung warten über Stunden. Delhis Krematorium ist völlig überlastet. „Zuerst haben wir verzweifelt nach Sauerstoff gesucht, nun suchen wir verzweifelt nach einem Bestattungsplatz“, sagt Manish Gupta dem Sender NDTV. Im Ghazipur-Krematorium außerhalb der Hauptstadt will Gupta seinen Vater bestatten. Er wartet bereits seit den frühen Morgenstunden, nachdem er am Abend zuvor nicht an die Reihe kam. „Mein Vater starb an Sauerstoffmangel. Wir sind zu so vielen Krankenhäusern gefahren, staatlichen und privaten. Vergebens. Niemand hat ihn behandelt.“