Keiko (Akemi Negishi) lässt sich auf eine Liebesnacht mit dem Soldaten Takahashi (Takeshi Suzuki) ein. Foto: Daiwa

Josef von Sternberg war mal einer der auffälligsten Regisseure Hollywoods. Er hatte Marlene Dietrich entdeckt und in die Traumfabrik geholt. 1953 war er aber längst in Ungnade gefallen und drehte in Japan seinen letzten, seltsamen Film, den Arte jetzt zeigt: „Die Sage von Anatahan“

Stuttgart - Die Hälfte der Darsteller sei im Zweiten Weltkrieg als Kamikazepiloten ausgebildet worden, behauptete der Hollywoodregisseur Josef von Sternberg über seinen letzten, 1953 in Japan gedrehten Film, die andere Hälfte habe zuvor Guerillakrieg auf den Philippinen geführt. Nichts davon habe sie auf die Mühsal vorbereitet, mit ihm zu arbeiten. Dieser Mix aus Protz und Selbstironie findet sich in seiner Autobiografie „Fun in a Chinese Laundry“, einer vergnüglichen, aber nicht unbedingt verlässlichen Mischung aus Schwadronage und Kunstprogramm.