Ein Bild aus glücklichen Tagen: Inge Auerbacher mit der Puppe Marlene im Kreise ihrer Großeltern Betty und Max Lauchheimer sowie ihrer Eltern Regina und Bertold Auerbacher (hinten) Foto: /Stolpersteine Göppingen e. V.

Inge Auerbacher hat das KZ Theresienstadt überlebt. Ihre Puppe „Marlene“ begleitet sie durch die schreckliche Zeit. Am Donnerstag spricht die Zeitzeugin im Bundestag. Das ist ihre Geschichte.

Jebenhausen/Stuttgart - Sie nennt ihre Puppe Marlene. Im Alter von zwei Jahren bekommt Inge Auerbacher diese Puppe geschenkt. Da weiß sie noch nicht, dass die den gleichen Namen trägt wie sie selbst. Sie ahnt auch nicht, dass diese Puppe sie durch die Hölle ihrer Kindheit begleiten wird. Marlene, damals unter dem Etikett „Inge“ im Handel, ist ein Exemplar des meistverkauften Modells von Schildkröt – einer von Juden in Mannheim gegründeten Puppenfabrik, die in jener Zeit allerdings schon „arisiert“ ist. Danach sieht auch der Bestseller aus: blondes Haar, blaue Glasaugen – Reklame nach dem Geschmack der Nazis für die Olympischen Spiele 1936 in ihrer Reichshauptstadt.