Hermann und Sigrid Rau kümmern sich um die Kirche. Foto: Harrer (z) - Harrer (z)

Die St. Antoniuskapelle feiert ihren 40. Geburtstag. Die kleine Kirche am Oeffinger Weg wird seit vielen Jahren regelmäßig von Hermann und Sigrid Rau in Ordnung gehalten.

HofenZum Dank für seine der göttlichen Vorsehung zugesprochenen Rettung aus lebensbedrohlicher Krankheit stiftete das Hofener Gemeindemitglied Anton Strasser (gestorben am 6. Januar 1988) vor 40 Jahren eine kleine, dem Heiligen Antonius geweihte Kapelle auf dem sogenannten Hofener Schindersbuckel, nahe der Gemarkungsgrenze nach Oeffingen.

Das so entstandene Kleinod wurde am 13. Juni 1979 durch Dekan Gerhard Gunzenhauser und Pfarrer Hermann Veeser unter großer Anteilnahme der Hofener Kirchengemeinde eingeweiht. Bis etwa zum Jahr 2005 oblag die ständige Pflege der Kapelle Anton Strassers Ehefrau Rotrudis (gestorben am 12. Oktober 2007). Seit dieser Zeit widmet sich das Hofener Ehepaar Hermann und Sigrid Rau dieser anspruchsvollen Aufgabe mit sehr viel Liebe und aufopferungsvoller Hingabe.

Seit 40 Jahren erfreut sich die von einer kleinen Anhöhe am steil ansteigenden Sträßchen nach Oeffingen herabgrüßende Kapelle großer Beliebtheit. Sie wird jahraus jahrein von vielen Gläubigen und Verehrern des bis auf den heutigen Tag insbesondere im italienischen Padua mit großer Hochachtung „Il Santo“ genannten Heiligen Antonius besucht. Mit Entsetzen reagierte die Gemeinde, als über das Pfingstwochenende des Jahres 2016 Metalldiebe bei Nacht und Nebel das aus Kupferblech bestehende Gebäudedach teilweise geraubt und dabei den oberen Gebäudeteil erheblich beschädigt haben.

Die kostspielige und arbeitsintensive Wiederherstellung des Gebäudes erfolgte dann mit großzügiger Unterstützung durch einen Hofener Fachbetrieb. Die alljährliche Messfeier an der Kapelle zum Patrozinium am 13. Juni ist zugleich dem Gedenken an den Stifter gewidmet; sie ist längst zur lieb gewordenen Hofener Tradition geworden.

Insgesamt Sechs Wegekreuze

„Hofen hat sich scheinbar eine gewisse barocke Gläubigkeit bewahrt“, das waren die Worte, mit denen Dekan Gunzenhauser sich damals in seiner Predigt bei der Einweihung unter anderem ausgedrückt hatte. Man darf feststellen, dass seither natürlich auch in Hofen vieles anders geworden ist. Sorgen und Nöte der Menschen im Vergleich zu ärmlichen und entbehrungsreichen Notzeiten vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte haben sich zwar geändert, jedoch sind sie im Hinblick auf die gegenwärtig gewaltigen globalen Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf das ökologische Gleichgewicht der Erde keinesfalls geringer geworden sind. Neben der im Jahre 1765 erbauten Wendelinus-Bruder Klaus-Kapelle am Hofener Ortseingang von Bad Cannstatt kommend grüßen und mahnen außerdem auch noch sechs Wegekreuze in und um Hofen.

Wenngleich in der heutigen Zeit konfessionelle Unterschiede auch im einstmals katholischen Hofen allenfalls noch eine untergeordnete Rolle spielen, so sind es dennoch sichtbar gebliebene Zeichen und ein Stück weit auch identitätsstiftende Zeugnisse Hofener Tradition und Vergangenheit.

Und auch heute noch finden sich viele Menschen welche, wenn auch aus sehr unterschiedlichen Beweggründen, ständig und immer wieder durch ihren Blumenschmuck und das Entzünden von Kerzen beweisen, dass das Bitten und Danken nicht unmodern geworden ist, sondern nach wie vor große Aktualität besitzt.