Maria Kolesnikowa stand immer im Zentrum der Proteste in Belarus. Foto:dpa Foto: dpa

Das Schicksal Maria Kolesnikowas wird zum Politkrimi. Offenbar wurde sie an die Grenze zur Ukraine gebracht, um abgeschoben zu werden. Doch Machthaber Lukaschenko dürfte sich verrechnet haben.

Minsk - Sie werde nicht weichen. Unter keinen Umständen. Immer wieder hatte Maria Kolesnikowa ihren Landsleuten versprochen, in Belarus zu bleiben und Diktator Alexander Lukaschenko die Stirn zu bieten. Nun hat die prominente Oppositionsaktivistin, die am Montag von maskierten Männern in Minsk verschleppt worden war, ihren Worten offenbar Taten folgen lassen. Als belarussische Spezialkräfte in der Nacht versuchten, Kolesnikowa mit Gewalt zum Gang ins ukrainische Exil zu zwingen, habe die 38-Jährige kurzerhand ihren Pass zerrissen. Ukrainische Grenzbeamte hätten daraufhin den „Versuch einer Deportation“ gestoppt.