Auch sieben Panzerhaubitzen vom Typ 2000 (hier auf einem Truppenübungsplatz in Niedersachsen) wurden bereits geliefert. Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Die mangelhafte deutsche Unterstützung mit Kriegsmaterial für die Ukraine wird immer wieder kritisiert. Jetzt hat die Bundesregierung minutiös aufgelistet, was bereits geschickt wurde und demnächst geschickt wird – vom Fernglas bis zur Fliegerabwehrrakete.

Über Monate hinweg ist nur spärlich darüber kommuniziert worden, welche Waffen Deutschland in die Ukraine liefert – offiziell aus Sicherheitsgründen. Jetzt hat die Bundesregierung ihre Haltung geändert und eine Liste mit den bereits erfolgten und auch teilweise erst geplanten militärischen Unterstützungsleistungen veröffentlicht.

Es handele sich sowohl um Abgaben aus den Beständen der Bundeswehr, als auch um direkte Lieferungen der Industrie, die aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung finanziert würden, hieß es. Im Rahmen der Haushaltsberatungen waren die Mittel hierfür für 2022 auf zwei Milliarden Euro erhöht. Die Liste werde weiter aktualisiert, hieß es in Berlin.

An Waffen wurden demnach geliefert:

  • 3 000 Patronen für „Panzerfaust 3“ zuzüglich 900 Griffstücke
  • 14 900 Panzerabwehrminen
  • 500 Fliegerabwehrraketen vom Typ Stinger
  • 2700 Fliegerfäuste vom Typ Strela
  • 7 Panzerhaubitzen 2000 inklusive Anpassung, Ausbildung und Ersatzteile (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
  • 16 Millionen Schuss Handwaffenmunition
  • 50 Bunkerfäuste
  • 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
  • 100 000 Handgranaten
  • 5300 Sprengladungen
  • 100 000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
  • 350 000 Zünder

Hinzu kommt eine Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen:

  • 23 000 Gefechtshelme
  • 15 Paletten Bekleidung
  • 178 Kraftfahrzeuge (Lastwagen, Kleinbusse, Geländewagen)
  • 100 Zelte
  • 12 Stromerzeuger
  • 6 Paletten Material für die Kampfmittelbeseitigung
  • 125 Doppelfernrohre
  • 1200 Krankenhausbetten
  • 18 Paletten Sanitätsmaterial
  • 60 OP-Leuchten
  • Schutzbekleidung
  • OP-Masken
  • 10 000 Schlafsäcke
  • 600 Schießbrillen
  • 1 Radiofrequenzsystem
  • 3000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
  • 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
  • 353 Nachtsichtbrillen
  • 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
  • 165 Ferngläser
  • Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
  • 38 Laserentfernungsmesser
  • MiG-29 Ersatzteile
  • 30 sondergeschützte Fahrzeuge
  • 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung

Auch Versorgungsmittel stehen auf der Liste:

  • 500 Stück Verpflegungsrationen
  • Lebensmittel: 2.025 Paletten (68 Lkw-Ladungen) mit 360.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
  • Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
  • 10 Tonnen AdBlue

Zudem kündigt die Bundesregierung weitere Unterstützungsleistungen an, die in Vorbereitung beziehungsweise bereits unterwegs seien. Zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen würden aus Sicherheitsgründen aber keine Angaben gemacht.

  • 10 000 Schuss Artilleriemunition
  • 53 000 Schuss Flakpanzermunition
  • 5,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
  • 5 000 Gefechtshelme
  • 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräte*
  • 8 Aufklärungsdrohnen
  • 10 geschützte Kraftfahrzeuge
  • 7 Störsender
  • 8 elektronische Drohnenabwehrgeräte
  • 4 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte
  • 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
  • 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
  • 100 Auto-Injektoren
  • 14 Drohnenabwehrsensoren und -jammer
  • 10 Antidrohnenkanonen
  • 32 Aufklärungsdrohnen
  • 54 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
  • 30 Flakpanzer vom Typ Gepard inklusive circa 6.000 Schuss Flakpanzermunition
  • Luftverteidigungssystem vom Typ Iris-T SLM
  • Artillerieortungsradar vom Typ Cobra
  • 80 Pick-up
  • 3 Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars mit Munition
  • 100 000 Erste-Hilfe Kits
  • 22 Lastwagen

Mit den Lieferungen seien teilweise Instandsetzungsmaßnahmen verbunden oder die Produktion dauere noch an; zudem erfolgten teilweise noch Ausbildungsleistungen.