Hochbetrieb vorm Steelers-Tor von Goalie Sami Aittokallio – mit vereinten Kräften können die Bietigheimer Maximilian Renner (Nr. 24) und Evan Jasper Eisbären-Nationalspieler Leo Pföderl stoppen. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Die Bietigheim Steelers aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben am Donnerstag gegen Meister Eisbären Berlin 2:5 (0:1, 1:1, 1:3) verloren. Das hätte nicht so kommen müssen, meint Steelers-Trainer Danny Naud.

Den Bietigheim Steelers ist gegen die Eisbären Berlin kein solcher Coup gelungen wie vor zwei Wochen in der Hauptstadt. Damals siegte die Mannschaft von Trainer Danny Naud recht überraschend beim deutschen Meister mit 4:2, am vergangenen Donnerstag jedoch stellten die Eisbären in der Egetrans-Arena vor knapp 2200 Zuschauern die bekannte Eishockey-Hierarchie wieder her und nahmen beim 5:2(1:0, 1:1, 1:3)-Erfolg alle drei Punkte aus dem Ellental mit an die Spree.

Die Steelers hatten durchaus ihre Chancen, um die Partie für sich zu entscheiden, doch vor dem gegnerischen Tor fehlte die Kaltschnäuzigkeit und im eigenen Drittel resultierten drei Treffer aus Abprallern sowie einer aus einem Fehlpass – weshalb sich Geschäftsführer Volker Schoch ärgerte: „So leicht werden die Eisbären nicht wieder zu schlagen sein.“ Die Treffer von Mathew Maione (25.) und Evan Jasper (51.) reichten nicht, um den DEL-Rekordmeister ohne Punkte auf die Heimreise zu schicken – im Schlussdrittel machten die Gäste den Sack eiskalt zu, für sie trafen Giovanni Fiore (8.), Kevin Clark (28.), Manuel Wiederer (48.) und Zach Boychuk (56./57.). In der Pressekonferenz zeigte sich Steelers-Trainer Danny Naud entsprechend ernüchtert.

Herr Naud, wie lief das Spiel aus Ihrer Sicht?

Die ersten fünf Minuten haben wir sehr gut gespielt, wir sind viel gelaufen – doch dann hatte Berlin das bessere Momentum. Das zweite Drittel war ausgeglichen, das letzte Drittel war unser bestes – auch wenn wir drei Tore kassiert haben. Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Scheibe hielt es heute mehr mit den Berlinern. Die haben verdient gewonnen, aber wir waren wirklich ein paar Mal nah dran und hatten Chancen – wenn wir den Ausgleich zum 3:3 machen, läuft alles vielleicht anders.

Der lange verletzte Verteidiger Josh Atkinson feierte sein Debüt in der DEL. Waren Sie zufrieden mit seiner Leistung?

Josh hat eine gute Leistung gezeigt, man hat gesehen, dass er uns läuferisch weiterhelfen wird. Aber natürlich benötigt er noch ein bisschen mehr Zeit, um richtig reinzukommen. Wir werden nach der Deutschland-Cup-Pause sicher sehen, was wir an ihm haben.

Die Steelers spielen bis zu dieser Pause dreimal auswärts gegen Clubs aus dem oberen Tabellendrittel. Das wird kein Spaziergang.

Ja, das ist ein straffes Programm, da hat jeder dieser Clubs ein paar Millionen Euro mehr auf dem Eis als wir. Die Eisbären heute hatten ja sogar sieben, acht Millionen mehr. Aber wir wissen, dass wir eine unangenehme Mannschaft sind, wenn wir unsere Bestleistung abrufen. Und wenn ich mir die letzten Ergebnisse anschaue, sieht es so aus, als würde es uns derzeit besser liegen, auswärts anzutreten als vor unserem Publikum.

Die Steelers sind durch die Niederlage gegen die Eisbären wieder auf den letzten Platz zurückgefallen, der Abstand aufs rettende Ufer (Platz 13) auf die Schwenninger Wild Wings beträgt jedoch nur zwei Punkte. An diesem Sonntag (16.30 Uhr) treten die Steelers bei den Grizzlys Wolfsburg an, am Dienstag (19.30 Uhr) folgt die Partie beim unerwartet starken Aufsteiger Löwen Frankfurt und am nächsten Donnerstag (19.30 Uhr) geht es beim ERC Ingolstadt aufs Eis.