Die Mobilitätsträume der kleinen Leute erfüllte im Osten der himmelblaue Trabant: Werbeprospekt Trabant 601 Universal,1965. Foto:  

Die sehenswerte Ausstellung „Deutsches Design 1949-1989“ im Vitra Design Museum macht Laune – eine Zeitreise entlang von Kult-Sesseln, Stapelgeschirr, Ampelmännchen und dem geliebten Trabant.

Weil am Rhein - Es trägt Hut und schreitet mit vorwärtsboxendem Arm zielgerichtet voran. Vital wie das grüne Ampelmännchen, das ab 1969 in der DDR den Fußgänger-Verkehr regelte – so sah sich die junge Deutsche Demokratische Republik vermutlich selbst. Dass die von Karl Peglau entworfenen Ampelsymbole nach der Wiedervereinigung zum gesamtdeutschen Kultobjekt wie zum begehrten Souvenir für internationale Berlin-Touristen aufsteigen sollten, konnte damals niemand ahnen. Wir erinnern uns: Im frisch geeinten Land brach ein Proteststurm los, als dem schlanken westdeutschen Langweiler-Pendant der Vorzug gegeben werden sollte – und das stämmigere und sympathischere, irgendwie lebenslustigere Ost-Ampelmännchen war gerettet.