Ein badischer Pfarrer wird vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. 80 Jahre später, an diesem Sonntag wird er in Freiburg selig gesprochen. Warum hat das so lange gedauert?
In seinem letzten Brief an den Todeskandidaten wird der Freiburger Erzbischof Conrad Gröber sentimental. „Lieber Max! So darf ich Sie wohl anreden in Erinnerung an längst vergangene Konstanzer Zeiten“, schreibt er am 8. März 1944. Fast ein halbes Jahrhundert ist es her, da hat Gröber als junger Münsterpfarrer das Konradihaus geleitet, ein katholisches Internat in der Bodenseestadt. Max Josef Metzger war einer seiner Schützlinge und schlug selbst die geistliche Laufbahn ein. Jetzt wartet der Diözesanpriester im Zuchthaus Brandenburg-Görden auf seine Hinrichtung. „So vieles liegt dazwischen. Und so Schweres. Aber in Gottes Namen! Auch das Schwere hat seelisch und religiös seinen großen Wert, auch das Allerschwerste“, schreibt Bischof Gröber.
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