Florian Roller war sehr gut in Form. Foto: Peter Roller (z) - Peter Roller (z)

Florian Roller von der Stuttgarter Rudergesellschaft überzeugt am Ergometer und auf dem Wasser über die 6000-Meter-Strecke.

UntertürkheimDie DRV Langstreckenregatta in Dortmund ist traditionell die erste Überprüfung der deutschen Ruderelite für die Bootsbesetzung auf den internationalen Regatten der kommenden Saison. Die Sportlerinnen und Sportler müssen am ersten Regattatag 2000 Meter auf dem Ruderergometer absolvieren. Am Folgetag rudern sie über 6000 Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

Für Florian Roller von der Stuttgarter Rudergesellschaft aus Untertürkheim ging es bei dem Wettbewerb darum, seinen Platz im Bundeskader wieder zu festigen. Der dreimalige Weltmeister hatte in der Saison 2019 weitgehend auf internationale Starts verzichtet, um seine Bachelorarbeit im Maschinenbaustudium bei einem Stuttgarter Autobauer zu schreiben. Inzwischen hat er diesen Studiengang erfolgreich beendet. In der kommenden Saison will er wieder international angreifen. Dazu muss er sich für einen Platz in einem der DRV Spitzenboote qualifizieren. Anders, als in anderen Sportarten, besetzt der DRV jede Saison die Bootsplätze für internationale Regatten neu. Dazu müssen die Ruderer im Winter und im Frühjahr auf verschiedenen Prüfungsregatten im Einer (für Skuller) und im Zweier ohne Steuermann (für Riemenruderer) ihre aktuelle Leistung unter Beweis stellen. Die Nominierung für internationale Starts erfolgt dann auf der Deutschen Kleinbootmeisterschaft im April 2020.

Gleich bei der ersten DRV Kaderüberprüfung gelang es Florian Roller, ein Zeichen zu setzen. Er gewann das Ergometerrennen über 2000 Meter in einer Zeit von 6:09 Minuten mit deutlichem Anstand vor dem Zweiten. Damit verfehlte er seine persönlichen Bestzeit von 6:08.7 Minuten um nur drei hundertstel Sekunden. Auf der Langstrecke über 6000 m konnte er sich im Leichtgewichts-Einer-A ebenfalls klar behaupten. Mit einer Zeit von 22:31 Minuten gewann er dieses Rennen mehr als deutlich. Zweiter beziehungsweise Dritter wurden hier seine ehemaligen Teamkameraden aus den Weltmeisterschafts Leichtgewichtvierern Joachim Agne (2018) mit 22:48 und Johannes Ursprung (2016) mit 22:55 Minuten.

Auch den Zeitvergleich mit dem Einer der Schwergewichtsklasse brauchte Roller nicht zu scheuen. Florian Roller war zwei Sekunden schneller als das zeitschnellste Boot dieser Disziplin. Der bereits für die Olympischen Spiele in Tokio nominierte und derzeit erfolgreichste deutsche Einer Fahrer Oliver Zeitler hatte seine Meldung zu diesem Wettbewerb zurückgezogen.

Mit diesen Leistungen hat Florian Roller bereits früh ein erstes, deutliches Zeichen für einen Platz in einem der DRV Boote setzen können. Peter Roller