Vor dem Bild der Mona Lisa ist eine Zick-Zack-Absperrung aufgebaut. Das gehört zu den Corona-Regeln im Louvre, der nach vier Monaten wieder geöffnet hat. Foto: AP/Thibault Camus

Der Louvre in Paris hat wieder geöffnet. Wegen der Corona-Regelung darf nur ein Bruchteil der üblichen Besucher das Museum besuchen.

Paris - Der Louvre in Paris hat den ersten Tag geöffnet und am Eingang wartet keine unendliche Menschenschlange. Vor der Pyramide im Innenhof des meistbesuchten Museums der Welt ist die Situation ungewohnt entspannt. Das Personal kontrolliert am Montag in der Sommersonne freundlich die Eintrittskarten der wenigen Besucher, einige Kunstliebhaber müssen abgewiesen werden, sie haben keine Online-Reservierung. Vier Monate hatte das Museum wegen der Corona-Pandemie geschlossen, nun wartet auf die Angestellten eine große Herausforderung. „Es ist sehr bewegend für all die Teams, die diese Wiedereröffnung vorbereitet haben“, sagte Direktor Jean-Luc Martinez. Im vergangenen Jahr drängelten sich 9,6 Millionen Menschen durch den riesigen Kunstpalast. Im Juli 2019 mussten einige Säle wegen Überfüllung sogar geschlossen werden.

Die Zahl der Besucher im Louvre wird reduziert

Wegen der Corona-Maßnahmen wird sich die Zahl der Besucher allerdings drastisch reduzieren. Knapp 30 Prozent der üblichen Besucherzahl wird Einlass zu den Kunstschätzen gewährt werden. Die Besichtigung der Säle folgt einem vorgeschriebenen Parcours, der vermeiden soll, dass sich die Kunstinteressierten kreuzen „Man wird unter anderem wieder die Säle der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts öffnen, die Abteilungen islamischer Kunst und italienischer Skulpturen“, erklärte der Louvre-Chef. Und natürlich den Zugang zu seinen Stars: der marmornen Schönheit der Statue der Venus von Milo und der Mona Lisa von Leonardo da Vinci.

Zick-Zack-Absperrung vor der Mona Lisa

Wer das Museum besuchen will, muss vorher im Internet eine Eintrittskarte reservieren – ohne geht gar nichts. Und auch in den Ausstellungsräumen selbst werden einige Regeln zu beachten sein. Die auffälligste ist die Zick-Zack-Absperrung vor der weltberühmten Mona Lisa, die an die Check-in-Vorrichtungen in Flughäfen erinnert. Punkte am Boden signalisieren den Abstand, den die Besucher darin wahren müssen. Allerdings haben die wenigen Kunstliebhaber nun mehr als die üblichen 50 Sekunden Zeit, die Frau mit dem geheimnisvollen Lächeln zu betrachten.

Die Pandemie reißt ein Loch in das Budget

Die Verantwortlichen in Paris erwarten angesichts der weltweiten Reisebeschränkungen in diesem Jahr allerdings keinen steilen Anstieg der Besucherzahlen. Dreiviertel des Publikums kommt in der Regel aus dem Ausland, vor allem aus den von Corona geplagten Ländern USA und China. Martinez hofft auf 3000 bis 4000 Besucher, im besten Fall 5000 im Sommer.

Die Schließung angesichts der Pandemie hat ein riesiges Loch in das Budget des Louvre gerissen, der sich zu 50 Prozent aus dem Verkauf von Eintrittskarten finanziert. Der Museumschef beziffert den Verlust auf rund 40 Millionen Euro. Der Louvre muss allerdings keine Insolvenz anmelden, denn Hauptgeldgeber ist der französische Staat.