Cannstatts Kapitän Marco Schulz ist früher am Ball als sein Gegenspieler. Am Ende gab es zwischen Cannstatt und Zuffenhausen aber keinen Sieger. Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Der Fußball-Bezirksligist Spvgg Cannstatt kommt nach schwachem Spiel gegen das Schlusslicht TV Zuffenhausen über ein 1:1 nicht hinaus.

Bad CannstattDer Aufsteiger TV89 Zuffenhausen trat fünf Mal vergebens an, um irgend einen Ertrag vom Feld zu schleppen. Gestern auf dem tiefen Rasen der Spvgg Cannstatt hat es dann geklappt: Gerecht mit 1:1 endete die Partie. „Es ist schon ärgerlich, dass Zuffenhausen ausgerechnet gegen uns den ersten Punkt geholt hat“, sagte Spvgg-Trainer Mirko Sapina. Der Übungsleiter konnte die 90 Minuten aber gut einordnen. „Man muss zugeben, das Ergebnis geht in Ordnung.“

Die Spvgg, die am vergangenen Donnerstag nach drei Pleiten hintereinander wieder jubeln durfte, hat das Selbstvertrauen vergangener Tage aber noch längst nicht zurück. Zusätzlich fehlen wichtige Akteure wie Pascal Geidies, Fabian Ipowitz und Rui Pinheiro. Onur Gökce, der am Donnerstag erstmals wieder mitwirkte, musste auch kurzfristig passen. „Personell sind wir derzeit nicht in der Lage, eine Mannschaft spielerisch auseinander zu nehmen“, so Sapina. In der Tat war zwischen dem Schlusslicht Zuffenhausen und dem Tabellensiebten fußballerisch kein Unterschied zu erkennen. Beide Mannschaften praktizierten bei Dauerregen die Variante hoch, weit, ungenau.

Wobei die Hausherren bereits nach zwei Minuten voll im Matchplan waren. Nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß von links hielt Cannstatts Innenverteidiger Markus Lurz aus 16 Metern direkt drauf. TVZ-Schlussmann Angelo Ngrantsanlis parierte stark. Den Abpraller setzte aber Lurz’ Innenverteidiger-Kollege Michael Ziegler aus kurzer Distanz in die Maschen. Die beiden Abwehrstrategen der Spvgg plus der defensive Mittelfeldakteur Alexander Grigoras waren auch die besten Protagonisten der Hausherren, unterbanden viele Angriffsbemühungen der Gäste.

„Wir wollten kompakt hinten stehen, um die Null zu halten und dann gefährlich kontern. Die frühe Führung hat uns eigentlich in die Karten gespielt, aber mit dem schnellen Kontern war es eben nichts“, verriet Sapina die Strategie. Das 2:0 lag während der gesamten ersten Hälfte auch nicht einmal ansatzweise in der Luft. Den Cannstattern fehlte die Präzision im Passspiel. Fehlgeleitete Bälle beherrschten das Geschehen und deshalb kamen torgefährliche Situationen nicht zustande. Die Gäste, die mit dem spiel- und zweikampfstarken Mittelfeldspieler Murat Ala den besten Mann auf dem Platz in ihren Reihen hatten, besaßen ein leichtes Übergewicht. Aber sie geizten auch mit aufregenden Situationen im Strafraum – mehr als ein Kopfball an die Oberseite der Latte von Kai Prechter (36.) hatten auch sie nicht zu bieten. Nach der Pause änderte sich am Spielverlauf nur wenig. Beide Mannschaft hatten große Schwierigkeiten, sich in erfolgsbringende Situationen zu manövrieren. So musste ein Standard für das nächste Tor herhalten. Ein unnötiges Foul 18 Meter zentral vor dem Spvgg-Gehäuse rief TVZ-Kapitän Prechter auf den Plan. Dessen Schuss ging zwar ins Torwart-Eck, doch das Pfund war für Giuseppe Pellegrino nicht zu greifen und es stand 1:1 (63.). In den letzten 20 Minuten zogen sich die Gäste zurück und die Cannstatter versuchten sich im Spielgestalten. Beide Teams hatten noch zwei Großchancen zum Siegtreffer. TVZ-Keeper Ngrantsanlis reagierte bei einem Schuss des eingewechselten Jorge Pereira Matos (79.) glänzend. Fünf Minuten später spritzte Spvgg-Torjäger Marco Schulz in einen Rückpass, schlug aber ein Luftloch. Auf der Gegenseite rettete Pellegrino in der Nachspielzeit seinem Team wenigstens den einen Punkt. Zuerst fuhr er bei einem Schuss aus kurzer Distanz von Torben-Yannick Nallinger den Fuß blitzschnell aus. Kurz danach brachte er bei Niels Wietzers Abschluss gerade noch die Hände hoch. So blieb es beim gerechten 1:1, „mit dem wir in unserer Situation leben können“, so Sapina. Der TVZ hat damit die Rote Laterne an die Spvgg Möhringen übergeben.

Spvgg Cannstatt: Pellegrino; Almalla, Lurz, Ziegler, Sahin, Grigoras, Ala, Kaufmann (54. Gümüssu), Fichte (54. Pereira Matos), Schulz, Tzianas (64. Karaboga).

TV89 Zuffenhausen: Ngrantsanlis; Ilkhan (87. Kidane), Römges, Tabar (61. Kuqi), Hartmann, Ala, Lechner, Burkart, Nallinger, Häringer (75. Cullison), Prechter (69. Wietzer).