Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen. (Symbolbild) Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Anzahl, der an Depressionen erkrankten Menschen, hat sich in den vergangenen zehn Jahren in Baden-Württemberg mehr als verdoppelt. Der Einfluss der Coronapandemie auf den Krankenstand wird noch untersucht.

Baden-Württemberg verzeichnet nach Daten der Kaufmännischen Krankenkasse KKH den bundesweit drastischsten Anstieg von erneut an Depressionen erkrankten Menschen. Die Diagnose einer wiederkehrenden Depression wuchs im Vergleich zum Jahr 2011 um 112 Prozent, teilte die KKH am Montag mit. Das sei ein Anstieg um mehr als das Doppelte und der höchste Wert unter den Bundesländern.

Auch im Bereich der depressiven Episoden - also kürzerer, einmaliger Phasen - habe es im selben Zeitraum im Südwesten ein ebenfalls deutliches, aber geringeres Plus von rund 23 Prozent gegeben. Mittlerweile litten 20,6 Prozent der Frauen und 11,3 Prozent der Männer an einer oder beiden der genannten Erkrankungsformen - „auch dies sind mit die höchsten Werte im Ländervergleich“, so die KKH.

Männer sind mehr als dreimal so häufig betroffen

Die Corona-Krise spiele dabei aber eine eher untergeordnete Rolle: Der Anstieg wiederkehrender Depressionen stieg in Baden-Württemberg zwischen dem Vorpandemiejahr 2019 und 2021 um nur vier Prozent. Männer seien hierbei allerdings mehr als dreimal so häufig betroffen. Bei depressiven Episoden stagnierten die Zahlen hingegen. „Das zeigt, dass sich die Pandemie vor allem negativ auf Menschen auswirkt, die bereits an einer Depression leiden.“

Allerdings sei es insgesamt noch zu früh, die Entwicklung der Corona-Krise umfänglich zu bewerten. Das sei unter anderem dem Umstand geschuldet, dass zwischen den ersten Anzeichen einer Depression bis hin zu einer gesicherten Diagnose Monate oder Jahre vergehen.