Die Polizei trennt bei der Demo am Samstag die Gruppen voneinander. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Das Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ kritisiert die Stadt für einen Brief an die Geschäfte am Marktplatz.

Der Nachhall der AfD-Kundgebung und mehrerer Gegendemos auf dem Marktplatz hat am Dienstag die Landespolitik erreicht. Der Innenminister Thomas Strobl äußerte sich dazu: Es seien mehr als 555 Einsatzkräfte der Polizei dort gewesen, um ein Aufeinandertreffen der zwei Lager zu vermeiden. Die Polizei schütze die Demonstrations- und Meinungsfreiheit, so Strobl.

Die Teilnehmenden aus dem linken politischen Lager sind nicht der Meinung, dass das in gleichem Maße für alle Demos gelte. Vor allem weil sie sich durch Äußerungen seitens der Stadt im Vorfeld in ein falsches Licht gerückt sehen. Die Stadt hatte Geschäfte vor Vandalismus gewarnt. „Anstatt dass die Stadt es begrüßt, dass viele, insbesondere junge, Stuttgarterinnen ihre Straßen nicht der AfD überlassen wollen, sorgt sie mit dem Gerede von „Vandalismus“ dafür, dass Menschen abgeschreckt werden und es sich doppelt überlegen, ob sie Teil von wichtigem und richtigem Widerstand gegen Rechts sein wollen“, sagt Dominik Schmeiser, der Sprecher des Bündnisses „Stuttgart gegen Rechts“. Er nennt das „politisches Kalkül“, um den Protest zu schwächen. Er könne sich nicht erinnern, dass bei Demos des Bündnisses je Schaufenster oder Auslagen vor Geschäften beschädigt worden seien.