Die Mehrheit der Deutschen steht hinter den politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Doch bei Demonstrationen in Stuttgart wird dagegen protestiert. Im Video zeigen wir, worum es den Menschen dabei geht.

Stuttgart - „Stoppt die Corona-Diktatur“, „Keine Zwangsimpfung“ oder „Gib Gates keine Chance“ stand auf den Plakaten. Am vergangenen Samstag haben auf dem Stuttgarter Wasengelände viele Menschen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung demonstriert. Auch an diesem Wochenende will die Initiative Querdenken 711 wieder eine große Demo veranstalten. Während einige Protestierende den Plakaten zu urteilen die Kita-Schließungen kritisieren, vermuten andere, dass das Coronavirus eigentlich ganz harmlos sei.

Doch was genau ist das Anliegen der Menschen, die zu den Demonstrationen gehen? Was fordern die Redner auf der Bühne – und geht es dabei tatsächlich um Verschwörungstheorien oder nicht vielmehr nur um Kritik? Warum werden eben diese Reden in den vergangenen Tagen von Politikern oder Extremismus-Experten immer wieder mit Sorge bewertet? Diesen Fragen gehen wir im Video nach.

Was ein Jurist und eine Extremismus-Expertin sagen

So argumentierte der Stuttgarter Arzt Wilfried Geissler am vergangenen Samstag etwa, dass derzeit gar nicht so ungewöhnlich viele Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus sterben würden und das Risiko, daran zu erkranken, relativ klein sei. Ob dies auch den Kontaktbeschränkungen zu verdanken sein könnte, ließ er dabei offen.

Der Youtuber Ken Jebsen erklärte auf der Stuttgarter Bühne, dass Corona seiner Idee nach von der Regierung als trojanisches Pferd eingesetzt werde, um die Politiker mächtiger und die Bürger ohnmächtiger zu machen. Man lebe ohnehin nur in einer Art „Demokratie-Simulation“. Jebsens Thesen sind hochumstritten, etwa weil er auch falsche Angaben zur Finanzierung der WHO machte und zuletzt von einer bereits beschlossenen Impfpflicht sprach – eine Deutung, die mehrfach widerlegt wurde.

Dazu haben wir mit Kira Ayyadi von der Amadeu Antonio Stiftung gesprochen, die sich dort mit Extremismus und Phänomenen wie Hassrede befasst. Zudem erklärt Politikredakteur Christian Gottschalk, was es mit den Einschränkungen des Grundgesetzes auf sich hat, gegen die bei den Veranstaltungen demonstriert wurde.