Präsident Saied führt Tunesien mehr und mehr in Richtung Diktatur. Foto: dpa/Chokri Mahjoub

Tunesiens Präsident Saied geht immer drastischer gegen Kritiker vor und startete eine Kampagne gegen dunkelhäutige Migranten. Die EU schweigt dazu: Ihr geht es vor allem darum, Flüchtlinge an der Überfahrt aus Tunesien nach Italien zu hindern.

Der tunesische Präsident Kais Saied nimmt für sich in Anspruch, die Demokratie in seinem Land zu verteidigen – doch er handelt immer mehr wie ein Diktator. Tausende Menschen haben am Samstag deshalb – und wegen der wachsenden wirtschaftlichen Not – gegen den Kurs von Saied demonstriert. Er hat prominente Kritiker seiner Politik festnehmen lassen, die Chefin des europäischen Gewerkschaftsbundes aus dem Land geworfen und eine Kampagne gegen dunkelhäutige Migranten gestartet. Von Kritik aus dem Westen bleibt Saied bislang aber verschont. Der EU geht es vor allem darum, Flüchtlinge an der Überfahrt aus Tunesien nach Italien zu hindern.