Die Welt atmet erleichtert auf: Donald Trump verlässt das Weiße Haus – nachdem er noch einmal die Strafzölle auf deutschen Wein erhöht hat. Foto: dpa/Alex Brandon

Das Wein-Quartett stellt jede Woche einen Wein vor, heute ist Michael Weier an der Reihe, der Donald Trump mit einer roten Wuchtbrumme verabschiedet. Weil dieser Gauner vor seinem Abgang noch einmal die Strafzölle auf deutschen Wein erhöht hat!

Stuttgart - Donald Trump geht, wie er in seiner Zeit als US-Präsident regiert hat: mit mächtigem Gepolter. Kurz vor Schluss ruft er zum Marsch aufs Kapitol auf, setzt noch ein paar erzkonservative Richter ein und begnadigt ein paar Steuerhinterzieher, dem Vernehmen nach gegen ein finanzielles Entgegenkommen. Weil das nicht genug ist, hat er nun die Zölle auf deutschen Wein erhöht!

Nun trifft dies die Erzeuger an Rhein und Mosel vermutlich etwas härter, aber auch Württemberger wie Andi Knauß, Rainer Schnaitmann oder Jochen Beurer exportieren in die Vereinigten Staaten. Die ersten Strafzölle von 20 Prozent trug Jochen Beurer jedoch mit Gelassenheit, das hätten sie wieder aufgefangen über Nachlässe für ihren Importeur. Der weiteren Entwicklung sieht er auch entspannt entgegen: Im vergangenen Jahr habe er so viel wie noch nie in die Staaten exportiert, nach der Nachricht von weiteren Strafzöllen hat er sofort einen Bekannten angerufen, dieser US-Weinexperte beruhigte ihn. Deutscher Wein sei derzeit in den USA einfach sehr angesagt, da bezahlen die Fans auch mal ein paar Dollar mehr.

Auf dem Etikett brennt die Bombe bereits

Zum Abschied von Donald Trump gibt es dennoch keinen Trollinger, sondern einen Syrah aus Washington Estate, was zwar von Washington DC weit weg ist, mir hat das dennoch gefallen. Weil auf dem Etikett das Passende steht: Boom Boom! Und darunter ist eine Bombe gemalt, bei der der Zünder brennt. Damit wollen wir natürlich nicht sagen, dass wir den Präsidenten am liebsten aus dem Weißen Haus bomben wollen, sondern nur seinen Abschied mit einem bombigen Wein feiern. Der Boom Boom ist eine schokoladige und leicht marmeladige Wuchtbrumme.

Die Hoffnung, der neue Präsident könnte die Zölle wieder streichen, hegt Jochen Beurer übrigens nicht. Was der Staat mal einstreicht, das wird selten zurückgenommen. Die Sektsteuer, 1902 zur Finanzierung von Kaiser Wilhelms Kriegsflotte eingeführt, zieht die Bundesregierung auch nach wie vor ein.