Bärbel Mohrmann bei der Prominenten-Weinlese im städtischen Weingut Foto: Lichtgut//Max Kovalenko

Auch wenn es noch ein paar Tage bis zum Sommer sind – längst plant Pro-Stuttgart-Chefin Bärbel Mohrmann das nächste Stuttgarter Weindorf. Womöglich gibt es dort in diesem Jahr ganz besondere Tropfen.

Sie schaut in die Zukunft, auch wenn sie wie so viele in diesen Tagen die Gegenwart fesselt. Eigentlich wollten wir uns über das nächste Stuttgarter Weindorf mit Bärbel Mohrmann, der Geschäftsführerin von Pro Stuttgart, unterhalten – auch, um dem Vorurteil entgegenzuwirken, dass so ein Fest erst mit dem Aufbau der Lauben beginnt. „Klar wird das Weindorf stattfinden“, sagt Bärbel Mohrmann. „Wir planen mit 130 Lauben, die von 30 Betrieben bespielt werden.“ Einige Wirte hätten sich verabschiedet, neu kämen hinzu. Die gute Nachricht sei, dass das Weindorf in diesem Jahr um eine Woche verlängert wird und drei Wochen dauert (vom 17. August bis zum 4. September). Anders als in den beiden zurückliegenden Jahren rechne sie mit keinen pandemiebedingten Einschränkungen, sagt Mohrmann: „Höchstens, dass die Leute vielleicht auf den Laufwegen Mundschutz tragen müssen.“ Aber solang der beim Trinken abgenommen werden darf, ist alles gut.

Die Chefin ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen

Aber dann kommen wir doch auf den Krieg zu sprechen. Sie habe zwar nur ein kleines Haus, erzählt Bärbel Mohrmann, aber sich mit ihrem Mann entschlossen, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. „Anfangs war von zwei Leuten die Rede. Jetzt sind wir schon bei vier und einem Hund.“ Als amtierende Weindorf- und frühere Protokollchefin im Stuttgarter Rathaus ist es Mohrmann gewohnt, flexibel zu sein. „Zur Not“, sagt sie grinsend, „haben wir noch ein Wohnmobil vor dem Haus.“

Und dann ist ihr unlängst noch eine Idee gekommen. Zwar wird auf dem Weindorf Württemberger ausgeschenkt, aber vielleicht sollte man in diesem Jahr auch einen Blick in Richtung Ukraine werfen. „Noch weiß ich nicht viel über den dortigen Wein“, sagt Bärbel Mohrmann, „aber wir werden uns erkundigen.“ Wir haben schon mal recherchiert. Die wichtigsten Sorten sind Aligoté, Muskat, Isabella, Traminer, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Fetească, Pinot Noir, Pinot Gris, Rkatsiteli.

Kein Weindorf ohne den „Weindorf-Treff

Kein Weindorf ohne den „Weindorf-Treff“. Die launige Talk-Reihe von SWR 4 Radio Stuttgart und den Stuttgarter Nachrichten, die seit dem vergangenen Jahr auch von der Stuttgarter Zeitung unterstützt wird, feiert 2022 ihr Zehnjähriges. Nimmt man SWR-Moderator Axel Graser beim Wort, wird es dabei nicht bleiben: „Mir macht die Talk-Runde mit Promis aus Sport, Kultur, Politik, Wirtschaft und Unterhaltung unheimlich Spaß“, sagt der Chef von SWR 4 Studio Stuttgart. „Die schönsten Momente sind für mich die, in denen unsere Gäste den Gesprächsverlauf übernehmen. Und zwar deshalb, weil sie sich füreinander interessieren und sich dann gegenseitig ausfragen.“

Noch will der SWR-Chef nichts über die diesjährigen Gäste verraten. „Natürlich sind wir längst mit der Akquise beschäftigt. Die meisten Promis haben einen Terminkalender, der weit in die Zukunft reicht.“ Aber dann lässt er doch die Katze aus dem Sack. Er freut sich, dass man den Extremsportler Jonas Deichmann für die Runde gewinnen konnte.

Als der Extremsportler in der Ukraine festsaß

Der gebürtige Stuttgarter hat Furore gemacht, als er den Globus mit 120 Triathlons umrundete. In Mexiko, das Deichmann laufend durchquerte, ist der Ausdauersportler ein Popstar. Die Medien nennen ihn den deutschen Forrest Gump. Deshalb habe er, sagt Deichmann, es auch nicht an die große Glocke gehängt, als er unlängst dem lateinamerikanischen Land einen Besuch abstattete, um es mit dem Rad zu erkunden. „Ich bin inkognito gereist. Aber dann erkannte mich ein Polizist, und ich bekam wieder eine Eskorte an die Seite.“

Auch Deichmann kommt auf die Ukraine zu sprechen. In der Millionenstadt Charkiw an der russischen Grenze, die schwer unter Beschuss steht, sei er zwei Wochen festgesteckt, um auf sein Visum zu warten. Sowohl in der Ukraine wie in Russland habe er die Unterstützung vieler Menschen erfahren. Deichmann: „Man darf die Politik nicht mit den einfachen Leuten verwechseln.“