Ein Spitzensportler, der eher kein klassischer Modellathlet ist: Gabriel Clemens. Foto: dpa/John Walton

Modellathleten sehen anders aus – klingt rund um den Darts-Sport klischeehaft, ist aber oft so. Auch bei der WM in London kommt es mal wieder auf andere Fähigkeiten an als auf die körperlichen.

Es fällt auf: Gabriel Clemens, Halbfinalist bei der Darts-WM, ist kein Modellathlet. Der Saarländer hat eher keine sportliche Figur – aber die braucht es in seinem Sport auch nicht zwingend. Klar, es gibt Darts-Profis, die viel für ihre Gesundheit und die Fitness machen. Mit dem ehemaligen Rugbyspieler Gerwyn Price, der Clemens am Sonntag im Viertelfinale unterlag, ist etwa ein echtes Kraftpaket auf der Tour dabei.

Aber klar ist: Darts ist kein klassischer Bewegungssport, körperliche Fitness spielt nur eine untergeordnete Rolle. Der mentale Bereich ist wichtiger als der körperliche. Dass viele (aber längst nicht alle) Dartsprofis nicht gerade rank und schlank sind, ist kein Geheimnis – aus guten Gründen: Denn der Sport ist nicht bewegungsintensiv und eine starke Leistung beim Pfeilewerfen nicht primär von der Ausdauer abhängig. Oder anders: Als Dartsprofi benötigt man eher keinen durchtrainierten Körper. Wichtiger sind die psychische Stärke und jahrelanges Wurftraining.

Ein paar Schritte zu gehen und einen Arm nach vorne zu bewegen erfordert kaum Energie. Die Profis müssen eher über Geschicklichkeit und psychische Kraft verfügen (was dann übrigens auf einer anderen Ebene reichlich Energie raubt – der mentalen). Am wichtigsten also ist die Fähigkeit, sich beim Wurf konzentrieren zu können, in den entscheidenden Situation Ruhe zu bewahren und ganz bei sich zu bleiben.