Daimler legt am Donnerstag die Bilanz 2020 vor. Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto

Lange hat Daimler die Erwartungen gebremst, doch dann lief es deutlich besser als gedacht. Das Sparprogramm von Vorstandschef Källenius wirken anscheinend. Nun steht aber gleich das nächste Großprojekt ins Haus.

Stuttgart - Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler hat das Corona-Jahr 2020 weit besser überstanden als zeitweise befürchtet. Mit einem starken zweiten Halbjahr im Rücken kann Vorstandschef Ola Källenius nun die ersten Früchte seines rigiden Sparkurses ernten und zugleich die geplante Aufspaltung des Konzerns vorantreiben. Am Donnerstag legt er die Bilanz für 2020 vor - die zweite seit seinem Amtsantritt im Mai 2019.

6,6 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern hat Daimler 2020 nach vorläufigen Zahlen gemacht - deutlich mehr als angekündigt und in der Branche erwartet. Nach einem herben Absturz im Sommer war der Konzern zunächst nicht einmal davon ausgegangen, überhaupt das Ergebnis des schwachen, von milliardenschweren Diesel-Altlasten geprägten Vorjahres erreichen zu können.

Profit aus dem China-Schub

Im Herbst hatte sich dann aber überraschend schnell der Wind gedreht, vor allem aus China kam kräftig Schub. Daimler konnte zumindest ein operatives Ergebnis auf 2019er-Niveau in Aussicht stellen. Das wären 4,3 Milliarden Euro gewesen. Auch die wurden nun aber deutlich übertroffen. Offen ist noch, wie viel unter dem Strich übrig geblieben ist.

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Källenius hatte schon 2019 angekündigt, die Kosten massiv zu drücken, um den Stuttgarter Konzern wieder profitabler zu machen - da war die Pandemie, die dann wochenlang auch die Autobranche abwürgte, noch gar nicht eingepreist. Was die Struktur des Traditionskonzerns angeht, dreht der Vorstandschef nun das ganz große Rad: Noch in diesem Jahr soll die Truck-Sparte abgespalten und an die Börse gebracht werden.