Die Luxuslimousine EQS ist das elektrische Spitzenmodell von Mercedes-Benz. Foto: M/ercedes-Benz

Die Auslieferung der elektrischen Luxuslimousine soll im September beginnen. Mit vielfältigen Sonderausstattungen wie einem speziellen Bildschirm wird die Elektro-S-Klasse noch einmal deutlich teurer.

Stuttgart - Vier Monate nach der Weltpremiere hat Daimler die Preisliste für den Mercedes-Benz EQS veröffentlicht: Die neue Elektro-Luxuslimousine startet mit einem Basispreis von 106 374,10 Euro (einschließlich Mehrwertsteuer), teilte der Autobauer zum Verkaufsstart mit. Dieser Preis gelte für die Variante EQS 450+ mit Hinterradantrieb und einer Motorleistung von 245 kW.

Bei der zweiten Variante EQS 580 4Matic mit Allradantrieb und 385 kW beginnt die Preisliste einschließlich Steuer bei 135 529,10 Euro. Die ersten Kunden sollen das Elektro-Flaggschiff von Mercedes-Benz in Deutschland ab Ende September erhalten, in den USA im vierten Quartal dieses Jahres. Eine staatliche Kaufprämie gibt es für diese Luxuslimousine nicht, weil die Preise weit über dem dafür gesteckten Limit liegen.

Zusätzliche Fahrzeugfunktionen kommen per Mobilfunk ins Auto

Als erstes Modell von Mercedes-Benz bietet der EQS die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis zusätzliche Fahrzeugfunktionen „over the air“ zu installieren als quasi durch die Luft. Die erforderlichen Softwarepakete kommen über den Mobilfunk ins Auto. Zur Markteinführung gibt es beispielsweise einen zusätzlichen Fahrzeug-Sound mit der Bezeichnung „Roaring Pulse“ für das Elektroauto sowie mehrere Spiele, wie etwa Sudoku. Das Angebot soll Schritt für Schritt erweitert werden. Neben dem klassischen Kauf zusätzlicher Funktionen sind auch zeitlich befristete Angebote und kostenlose Testphasen geplant.

Mit Sonderausstattungen kann man den Preis kräftig anheben

Auch die Erweiterung der serienmäßigen Hinterachslenkung auf einen Einschlag von bis zu zehn Grad kann nach Angaben des Autobauers auf diesem Weg freigeschaltet werden. Dadurch soll der Wendekreis des mehr als fünf Meter langen EQS deutlich verkleinert werden. Dies kostet 1547 Euro extra.

Mit weiteren Sonderausstattungen lässt sich der Preis deutlich weiter anheben. So kostet etwa der MBUX Hyperscreen, der bei der Variante mit Allradantrieb serienmäßig ist, in der Variante mit Hinterradantrieb einen Aufpreis von 8568 Euro. Der Autobauer bezeichnet ihn als „absolutes Highlight“ im Interieur des Wagens. Diese 141 Zentimeter breite gewölbte Bildschirmeinheit spannt sich nahezu über die ganze Breite des Wagens. Daimler-Chef Ola Källenius schätzte bei der Premiere, dass mehr als die Hälfte der Kunden diese Innovation bestellen. Auch die Mercedes-Vertriebschefin Britta Seeger rechnet mit einer großen Nachfrage nach dem Riesenbildschirm.

Daimler will mit dem EQS neue Kunden erobern

Etliche Sonderausstattungen sind in Paketen gebündelt, die bis zu fast 15 000 Euro kosten und beispielsweise vielfältige elektronische Fahrassistenten und eine neue Scheinwerfertechnologie enthalten, die eine besondere Leuchtkraft bieten soll und Hilfsmarkierungen oder Warnsignale auf die Fahrbahn projizieren kann.

Der Daimler-Chef rechnet damit, dass mit dem EQS neue Kunden erobert werden können, die bisher bei Konkurrenten kauften. Den Namen Tesla nahm der Schwede bei der Premiere allerdings nicht in den Mund. Die neue Luxuslimousine ist laut Källenius das stromlinienförmigste Serienauto der Welt und schafft mit einer Batterieladung eine Reichweite von bis zu 770 Kilometer.