Das Cannstatter Volksfest lockt in diesem Jahr mit vier neuen Fahrgeschäften auf den Wasen. Crazy Mouse - Katz und Maus, Booster, Krumm und Schiefbau und Heroes City XXL – wir haben die Neuheiten ausgecheckt.
Das Cannstatter Volksfest geht in die 177. Runde. Seit Freitag darf wieder geschlendert, geschunkelt und ausprobiert werden, was das Zeug hält – vor allem die Wasen-Neuheiten wollen ausgecheckt werden.
Wo sind diese zu finden, was haben sie zu bieten und vor allem: Stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis? Wer sich auf dem Volksfest so umschaut, bemerkt nicht nur, dass irgendwie alles anders ist. Der Eingang ist nicht mehr dort, wo er einmal war, die Aufstellung der Fahrgeschäfte wirkt verwinkelter, die Bierzelte sind mittlerweile richtige Häuser. Alles wirkt weitläufiger.
Die Schlange spricht für sich
Und dazwischen befinden sich vier neue Fahrschäfte, die bereits in den ersten Tagen gut ankommen. Vor allem Crazy Mouse - Katz und Maus kommt bestens an – vielleicht auch der Lage direkt neben der Fruchtsäule geschuldet, aber die Schlange spricht für sich. Ebenso wie die fröhlichen Gesichter, die die neue Attraktion wieder verlassen.
Pia und Alisa Auer aus Reutlingen etwa, die jedes Jahr mindestens einmal mit ihrer Mama und anderen Familienmitgliedern den Wasen ansteuern, sind begeistert: „Einmal im Jahr, das muss schon sein.“ Das neue Fahrgeschäft erinnere sie an Wilde Maus, „nur schlimmer“, sagen die jungen Frauen lachend.
Ganz schön durchgeschüttelt
Sie seien ganz schön durchgeschüttelt worden, weil sich der Wagen nicht nur auf den Schienen bewegt, sondern auch noch dreht. Das Preis-/Leistungsverhältnis mit sechs Euro würde auf jeden Fall stimmen. „Uns hat’s richtig gut gefallen.“
Ähnliches ist bei Booster zu beobachten. Hier geht’s definitiv schräg zur Sache und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Platte, auf der vier Wägen mit jeweils fünf Sitzen gegenüber voneinander befestigt sind, gerät in Schieflage und alles dreht sich rasant. Maher und Zein Kirresh sind sich nach der Fahrt einig: „Es war schnell und schön.“ Das Paar aus Geislingen liebt Fahrgeschäfte, die Action versprechen. Fünf Euro seien für das Speed-Spektakel auch völlig okay.
Booster bietet sich aber auch zum Posen an. Zumindest trifft man hier Influencer wie Yulia Slavinskaya, besser bekannt als „This is Yules“, die sich gekonnt in Pose wirft. Zum Ausprobieren und Mitfahren lässt sie sich – erst einmal – nicht hinreißen. „Vielleicht später, wenn ich mir etwas Mut angetrunken habe“, sagt die 29-Jährige lachend.
Gar keinen bis wenig Mut benötigen die Wasen-Besucher, wenn es zur dritten Neuheit geht: Krumm und Schiefbau, das ein Baustellenszenario erlebbar macht, setzt eher auf Spaß und Neugierde. Wer durch das Laufhaus spaziert, fühlt sich nicht nur wie auf einer Baustelle, sondern erlebt diese auch hautnah – ein Traum für viele Jungs zwischen zwei und sechs Jahren.
„Beide sind große Baustellen-Fans“
Klar, dass auch Lisa La Combe, Christian Prednik mit Janko und Lukas, drei und fünf Jahre alt, nicht um die neue Attraktion herumkommen. Tante Stefi Prednik ist auch dabei, freut sich für die Kids und verrät: „Beide sind große Baustellen-Fans, die sich das Ganze auch mal eine halbe Stunde anschauen können, ohne dass viel passiert.“
Die Kinder der Familie aus Stuttgart seien das erste Mal auf dem Volksfest. „Und alles will gefahren werden – aber die kennen ja auch die Preise nicht“, so Prednik lachend. Apropos Preise, fünf Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder seien, verglichen mit anderen Fahrgeschäften, fair. Krumm und Schiefbau sei eine Art Parcours. „Alles wackelt – das war richtig cool und hat Spaß gemacht“, sagt Christian Prednik, bevor der Wasen weiter erobert wird.
International wird es bei Heroes City XXL
Ein weiteres Highlight für Kinder (jeden Alters) wartet jenseits der Fruchtsäule, im hinteren Teil des Wasens, wo alle Jahre wieder das landwirtschaftliche Hauptfest zu finden ist. Heroes City XXL, so der Name der vierten Neuheit, hat scheinbar internationale Anziehungskraft. Man könnte meinen, dass man hier nur auf Amerikaner trifft.
AJ Sullivan, die vor dem Laufhaus, das mit Superhelden gespickt ist, auf ihre Zwillingssöhne Jacob und Joshua wartet, ist begeistert. „Es sieht nicht nur richtig cool aus, auch die verschiedenen Marvel-Comics-Spielereien und Stationen, die sich von außen erahnen lassen, sind ihr Geld wert.“
Ihre elfjährigen Söhne seien mindestens schon seit fünf Minuten im Haus unterwegs, da hätten sich die fünf Euro schon ausgezahlt. Die amerikanische Familie lebt eigentlich in Kaiserslautern und hat an diesem Wochenende Freunde in Stuttgart besucht – und war schockverliebt.
Auch Bethany Maxwell, die mit ihrer Familie in Wiesbaden lebt, ist angetan vom Rummel auf dem Wasen, den sie an diesem Wochenende nach der Wiesn besucht hat. Die Amerikanerin findet, dass das Cannstatter Volksfest eine viel bessere Wahl für Familien sei, weil alles einfach auch viel günstiger ist.