Heruntergerechnet gibt es in Schweden damit doppelt so viele Infektionen pr0 100 000 Einwohnern wie in Deutschland. Foto: dpa/Marijan Murat

Schwedens Sonderweg in der Coronavirus-Pandemie brachte dem Land viel Lob und Kritik ein. Nun haben sich in dem Land insgesamt mehr als eine Million Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt.

Stockholm - Seit Pandemiebeginn haben sich in Schweden insgesamt mehr als eine Million Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das skandinavische EU-Land mit seinem viel beachteten Sonderweg kam am Donnerstagnachmittag auf mittlerweile 1 002 121 bestätigte Corona-Fälle, was einem Anstieg um rund 6500 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag entsprach.

Auf die Bevölkerung heruntergerechnet hat das Zehn-Millionen-Einwohnerland damit bislang mehr als doppelt so viele Infektionen pro 100 000 Einwohner verzeichnet als Deutschland. Auch die aktuelle Inzidenz liegt bei mehr als dem Doppelten des Wertes der Bundesrepublik.

Schweden ist in der Corona-Krise einen Sonderweg mit vergleichsweise wenigen und milden Beschränkungen sowie stärkeren Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Aber auch in dem skandinavischen Land wurden bestimmte Corona-Maßnahmen eingeführt, allerdings bei Weitem nicht so weitreichende wie in Deutschland und in anderen EU-Ländern.

Dänemark meldet Höchststand

Das derzeit recht gut im Corona-Kampf dastehende Dänemark hat am Donnerstag seine höchste Neuinfektionszahl seit knapp vier Monaten gemeldet: Beim nördlichsten deutschen Nachbarn wurden in den vergangenen 24 Stunden 1012 neue Infektionen registriert, was der höchsten Tageszahl seit Mitte Januar entsprach.

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Allerdings machen derzeit auch deutlich mehr Däninnen und Dänen Corona-Tests - die Vorlage eines negativen Tests ist nämlich für viele Beschäftigungen im Land eine Voraussetzung, etwa für den Besuch im Restaurant, Kino oder Fitnessstudio. Verglichen mit Deutschland und Schweden ist die Sieben-Tages-Inzidenz in Dänemark nach wie vor deutlich niedriger.