Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Corona macht auch vor den Bauarbeitern der S-21-Baustellen nicht halt. Dies berichtet die „Stuttgarter Zeitung“. Welche Konsequenzen werden daraus gezogen?

Stuttgart - Sechs Arbeiter einer türkischen Baufirma, die auf dem Stuttgart-21-Gelände beschäftigt sind, haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Zwei davon liegen im Krankenhaus. Die Stadt bestätigte einen Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ und erklärte, es befänden sich insgesamt 96 Personen in Quarantäne. Vier davon hätten Symptome. Vor einer Woche hatte die Stadt Stuttgart auf Kritik der Bundestagsabgeordneten Sabine Leidig (Die Linke) an der Fortsetzung der Bauarbeiten auf dem Stuttgart-21-Gelände in Coronazeiten mit dem Hinweis reagiert, die Gewerbeaufsicht kontrolliere dort regelmäßig. Die Stadt versprach, alles zu tun, um eine Ausbreitung des Virus auf oder von der Baustelle zu unterbinden.

Wie sehen die Schutzmaßnahmen aus?

Die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH teilte gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ mit, sie stehe mit ihren Auftragsnehmern und deren Subfirmen in enger Abstimmung, um die Baustellen des Bahnprojekts Stuttgart – Ulm „bis auf Weiteres“ bestmöglich aufrecht zu erhalten. Man erwarte, dass sich diese strikt an die behördlichen Regelungen zur Eindämmung der Übertragung des Virus halten.

Der Infektionsschutz könne auf der Baustelle nach Ansicht der Fachämter eingehalten werden. Dennoch werde am Montag geprüft, „ob noch mehr für die Gesundheit der Bauarbeiter getan werden kann“, so Sprecher Sven Matis. Das Gesundheitsamt tausche sich täglich mit der Baufirma und der Baustellenleitung aus, um auch möglicherweise weitere medizinische Schritte zu ergreifen.

Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 moniert, dass sich niemand um die Beschäftigten der Subfirmen von Züblin und Hochtief kümmere. Die Arbeiter behaupteten, mit sieben Euro pro Stunde unter dem Mindestlohn bezahlt zu werden und keine Krankenversicherung zu besitzen. Es gebe auch keinerlei Schutzmaterial.