Die Polizei macht auch in den kommenden Tagen noch Großkontrollen. Foto: 7aktuell/Simon Adomat

Die Polizei zieht Bilanz des ersten Wochenendes mit Ausgangssperre. Dabei stellen die Beamten fest, dass die meisten gut informiert sind. Verstöße sind selten.

Stuttgart - „Die meisten wissen Bescheid.“ So fasst die Polizeisprecherin Monika Ackermann das Ergebnis der Kontrollen in den ersten zwei Nächten mit Ausgangssperre von 20 Uhr an zusammen. Wie schon am Samstagabend waren auch am Sonntag wieder mehrere Kontrollstellen in der Stadt mit bis zu 100 Polizistinnen und Polizisten eingerichtet. „Wir haben 1000 Fahrzeuge und 1400 Personen kontrolliert“, sagt Ackermann. Dabei seien 98 Verstöße verzeichnet worden, bei denen kein triftiger Grund genannt wurde, um noch unterwegs sein zu können. Am Samstag waren es 170 gewesen.

An den ersten Tagen setzt es noch keine Anzeige

Am ersten Wochenende beließ es die Polizei noch dabei, über die Ausgangssperre aufzuklären und auf den Verstoß hinzuweisen. Angezeigt wurde nicht. Die Höhe der Bußgelder ist noch nicht festgelegt. Die meisten seien einsichtig gewesen. Die Kontrollen werden in ähnlichem Umfang auch an den nächsten Abenden gemacht, kündigt Monika Ackermann an. „Wenn es aber ganz ruhig wird, dann übernimmt der Streifendienst.“ So wurde es auch schon am Wochenende gehandhabt: Um 20 Uhr sei noch viel Verkehr gewesen, alle strebten heimwärts. „Zwischen 22 und 23 Uhr war dann kaum noch was los auf den Straßen. Um 1 Uhr haben unsere Kollegen dann an den Streifendienst übergeben“, fasst Ackermann zusammen.

Der Stau bringt den Zeitplan durcheinander

Es gerieten auch Menschen in die Kontrollen, die zu spät unterwegs waren und nichts dafür konnten. Am Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt habe die Polizei einen Mann aus Heidelberg gestoppt, der zu seiner Partnerin in Waiblingen unterwegs war. „Er hat glaubhaft versichert, dass er pünktlich losgefahren war und mit dem Routenplaner des Navis die Fahrzeit ausgerechnet hatte. Normalerweise wäre er um 20 Uhr längst am Ziel gewesen. Aber dann geriet er in einen Stau auf der Autobahn und hatte Verspätung“, schildert die Polizeisprecherin. Eine Gruppe junger Leute sei an der Bundesstraße 27 in Feuerbach in die Kontrolle geraten. „Die haben gesagt, sie hätten sich über alles ganz genau informiert, ob sie zusammen in einem Auto sein dürfen, Kontaktverbot und alles. Sie wussten auch, dass Ausgangssperre ist. Nur die Uhrzeit, die hatten sie sich falsch gemerkt, daher waren sie um 21 Uhr noch auf der Straße“, berichtet Monika Ackermann.