In Russland sind fast 500 Ärzte und Pflegekräfte an Corona gestorben. Foto: dpa/Sophia Sandurskaya

In Russland haben zahlreiche Ärzte und Pflegekräfte die Corona-Pandemie nicht überlebt – fast 500 starben. Zuvor wurde immer wieder Kritik laut, dass es in den Krankenhäusern zum Beispiel an Masken fehle.

Moskau - In Russland sind bereits fast 500 Ärzte und Pflegekräfte durch die Corona-Pandemie ums Leben gekommen. Das Land habe „unglücklicherweise“ 489 Mitglieder des medizinischen Personals verloren, teilte die Chefin der russischen Medizin-Aufsichtsbehörde Roszdrawnadsor, Alla Samoilowa, am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. 

Damit ist die offizielle Opferzahl noch höher als laut einer von Ärzten geführten informellen Liste, nach der in Russland 444 Ärzte und Pflegekräfte durch das neuartige Coronavirus ums Leben gekommen sind. Ende Mai hatte das russische Gesundheitsministerium diese Opferzahl noch mit 101 angegeben.

Kritik an russischen Behörden

Ärzte und Pflegekräfte in Russland haben sich im April und Mai wiederholt darüber beklagt, dass es in den Krankenhäusern an Masken und anderer Schutzausrüstung fehle. „Heute erhalten wir fast keine solche Beschwerden mehr“, versicherte Samoilowa.

In Russland wurden nach Angaben der Behörden bislang 561.091 Corona-Infektionen sowie 7660 Corona-Todesopfer registriert. Gemessen an den Infektionszahlen ist Russland damit das weltweit am stärksten von der Pandemie betroffene Land nach den USA und Brasilien. Kritiker werfen den russischen Behörden allerdings vor, die Zahlen wissentlich zu niedrig anzugeben.