Der der Anteil der Mutante ist gewachsen (Symbolbild). Foto: dpa/Andreas Arnold

Nach Beobachtung eines großen Laborverbands in Deutschland breitet sich die zunächst in Großbritannien entdeckte Coronavariante B.1.1.7 weiter aus. In untersuchten Stichproben aus der vergangenen Woche lag der Anteil bei annähernd 30 Prozent.

Berlin - Die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 breitet sich nach Beobachtung eines großen Laborverbands in Deutschland weiter aus. Während sich die Rate der positiven Corona-Tests insgesamt in den vergangenen Wochen verringert habe, sei der Anteil der Mutante gewachsen, sagte Michael Müller, der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM), am Dienstag in einer Videoschalte. In untersuchten Stichproben aus der vergangenen Woche habe der Anteil bei annähernd 30 Prozent gelegen. Die Angaben bilden die Ansteckungen von ungefähr ein bis zwei Wochen zuvor ab.

Müller sprach von einer erwartbaren Zunahme. In dieser Woche laufe in den Laboren wieder eine Erhebung für das Robert Koch-Institut (RKI). In dessen Berichten zur Entwicklung der Mutanten sind die ALM-Daten ein Baustein. Zuletzt hatte das RKI von einem Anstieg der britischen Variante von knapp 6 auf rund 22 Prozent in Stichproben binnen zwei Wochen berichtet.

Von den rund 934 000 Labortests in der Woche vom 15. bis 21. Februar waren nach ALM-Daten 6,47 Prozent positiv, die Auslastung habe bei 50 Prozent gegen. Auf ansteckendere Virusvarianten wird davon allerdings nur ein Bruchteil untersucht. Die ALM-Auswertungen basieren auf Daten von rund 170 Laboren und stellen den Angaben nach rund 90 Prozent des Testgeschehens in Deutschland dar.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte kürzlich eine Absenkung der Hürden für einen PCR-Test angekündigt. Hintergrund sind die im Gegensatz zu Dezember wieder verfügbaren Testkapazitäten in den Laboren. Nun soll es demnach wieder möglich sein, dass jeder mit Symptomen eine PCR-Testung erhält, zuvor galt dies nur bei schwereren Anzeichen der Erkrankung. Auch die Durchführung von Corona-Schnelltests in vielen Bereichen führen dem Verband zufolge zur gesunkenen Auslastung der Labore.