Markus Söder – duckt er sich nach der Panne weg? Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Testpanne in Bayern setzt auch Ministerpräsident Markus Söder unter Druck. Oppositionspolitiker werfen ihm vor, dem unbequemen Thema auszuweichen.

Berlin - Die Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern stößt auf heftige Kritik - auch bei Oppositionsparteien im Bund. Der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff, schrieb in der Nacht zu Donnerstag auf Twitter: „900 positiv Corona-Getestete nicht zu informieren, ist Körperverletzung gegenüber denen, die diese anstecken.“ Und er griff namentlich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an, weil am Vorabend nur Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) vor den Medien Stellung genommen hatte. „Wo ist Söder? Sonst immer vorneweg, schickt er jetzt seine Gesundheitsministerin vor. Peinlich“, schrieb Lambsdorff.

Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, twitterte: „Das ist das Ergebnis einer Politik der CSU, die auf Show statt Substanz setzt.“

Am Mittwochnachmittag hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München bekanntgegeben, dass 44 000 Reiserückkehrer nach Tests in Bayern noch kein Ergebnis bekommen hätten, darunter 900 nachweislich Infizierte. Letztere sollten bis Donnerstagmittag Informationen über ihren Befund bekommen. Grund für die Verzögerungen seien vor allem Probleme bei der händischen Übertragung von Daten und eine unerwartet hohe Nutzung des Angebots, erklärtedasLandesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.