Im vergangenen Jahr waren rund 72.000 weniger Menschen erwerbstätig als noch im Vorjahr (Symbolbild). Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Nach jahrelangem Anstieg ist die Zahl der Erwerbstätigen im Südwesten im Coronajahr 2020 erstmals wieder gesunken. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit.

Stuttgart - Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren ist die Zahl der Erwerbstätigen in Baden-Württemberg im Corona-Jahr 2020 gesunken. Wie das Statistische Landesamt nach ersten vorläufigen Berechnungen am Dienstag in Stuttgart mitteilte, waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 6,31 Millionen Menschen im Südwesten erwerbstätig. Das sind rund 72.000 weniger (minus 1,1 Prozent) als noch im Vorjahr. Nach zehn Jahren mit kontinuierlichem Anstieg der Erwerbstätigkeit bedeute das seit 2009 erstmals wieder einen Rückgang. Mit den Zahlen für 2020 liegt Baden-Württemberg laut den Statistikern insgesamt im Bundesdurchschnitt. Den höchsten Rückgang verzeichnete das Saarland (minus 2,2), den niedrigsten Berlin (minus 0,2).

Einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2019 gab es in Baden-Württemberg im Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen“, wo die Zahl der Erwerbstätigen um 4,0 Prozent zurückging. Rückgänge verzeichneten auch das verarbeitende Gewerbe (minus 2,0 Prozent), das produzierende Gewerbe (minus 1,3 Prozent) und der Dienstleistungssektor (minus 1,0 Prozent). Im Baugewerbe dagegen entstanden rund 5.000 neue Arbeitsplätze, ein Plus von 1,5 Prozent. Ein Plus von 0,5 Prozent verzeichnete der Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit; private Haushalte“, wo insgesamt 1,8 Millionen Menschen beschäftigt sind. (0184/26.01.2021)