Die Zahl der Corona-Patienten in den Intensivstationen steigt weiter. Foto: dpa/Jens Büttner

Die Zahl der Corona-Patienten in Baden-Württembergs Intensivstationen steigt weiter dramatisch. Verlegungen ins Ausland werden vorbereitet.

Stuttgart - In Baden-Württemberg werden derzeit so viele Menschen wie nie zuvor wegen des Coronavirus auf den Intensivstationen versorgt.

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Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung stieg bis zum Donnerstag auf 655 Menschen im Alter über 18 Jahren, wie aus dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervorgeht. Mehr als jeder zweite Patient (345) wird künstlich beatmet. Am Vortag hatten noch 630 Männer und Frauen im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf den Intensivstationen baden-württembergischer Krankenhäuser gelegen.

Auf Verlegungen ins Ausland vorberiet

Laut Intensivregister sind an den 124 Standorten derzeit 2055 Intensivbetten mit Corona- und anderen Patienten belegt - noch 195 Betten oder 1,6 Betten pro Standort sind demnach aktuell frei. Allerdings kommen nur 73 davon auch für Covid-19-Kranke in Frage. In einer Notfallreserve können laut Divi 1115 Betten innerhalb von sieben Tagen aufgestellt werden (Stand: 02.12.2021, 14.05 Uhr). Die Zahlen ändern sich aber fortlaufend.

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hatte zuletzt angekündigt, Baden-Württemberg sei mit Blick auf die überlasteten Intensivstationen auf Patienten-Verlegungen ins Ausland vorbereitet. Mehrere Staaten haben bereits angeboten, Covid-Intensivpatienten aus dem Südwesten aufzunehmen. Bislang wurden baden-württembergische Patienten wegen der regionalen Überlastung von Intensivstationen nur innerhalb Deutschlands verlegt.