Leere Bänke – der Tourismus im Schwarzwald leidet unter der Coronapandemie. Foto: dpa/Patrick Seeger

Der Schwarzwald leidet unter der Coronapandemie – und sieht gegenwärtig keine Perspektive. Jetzt fürchtet der Tourismusverband um die Pfingstsaison.

Freiburg - Besitzer von Hotels und Ferienwohnungen im Schwarzwald fürchten, beim Wiederanlaufen des Inlandstourismus schlechter abzuschneiden als andere beliebte Ziele in Deutschland. Die Stuttgarter Landesregierung habe für die Reisebranche in Baden-Württemberg noch keine klaren Perspektiven aufgezeigt, sagte der Sprecher der Schwarzwald Tourismus GmbH, Wolfgang Weiler, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist leider ein sehr chaotisches Bild.“ Es gebe zwar einen „Riesenandrang“ von Reisewilligen in der Region. „Aber wir können derzeit keine Zusage machen, dass Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätze bereits zu Pfingsten geöffnet sind.“

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte zuletzt angesichts einer leicht sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz vorsichtig Hoffnung auf geöffnete Biergärten und Hotelbereiche in den Pfingstferien in von Corona weniger belasteten Regionen gemacht. Das Sozialministerium versprach, rechtzeitig vor Pfingsten Klarheit zu schaffen. Pfingstsonntag ist der 23. Mai. Konkreter wurde bereits etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der am Dienstag ankündigte, Urlaub im Freistaat in den Pfingstferien in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder zu erlauben.

Dass es nun einen Flickenteppich in den verschiedenen Bundesländern gebe, sei zu bedauern, sagte Schwarzwald-Tourismussprecher Weiler. „Da fürchte ich tatsächlich, dass der Schwarzwald etwa im Vergleich zu Bayern ins Hintertreffen gerät.“ Den Gastgebern im Schwarzwald, die in normalen Zeiten 40 Prozent der touristischen Übernachtungen in Baden-Württemberg stellten, rate man nun, Buchungen über Pfingsten zuzulassen, aber großzügige Stornobedingungen einzuräumen - „damit dann, falls Reisen kurzfristig erlaubt werden, die Gäste auch kommen können“, sagte Weiler.