Boris Palmer schlägt in Tübingen wieder einen eigenen Kurs ein. Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer geht wieder einen eigenen Weg. Gemeinsam mit der Notärztin Lisa Federle will er ein eigenes Schnelltest-System an Schulen aufbauen.

Tübingen - Notärztin Lisa Federle und Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) wollen für Tübingen ein eigenes Schnelltest-System an Schulen aufbauen. „Unser Ziel sind regelmäßige Schnelltests zwei bis drei Mal pro Woche an allen Kitas und den Abschlussklassen aller Schulen in der Stadt“, sagte Palmer am Mittwoch in Tübingen. Zum richtigen Umgang mit den neuen Schnelltests im Kampf gegen die Corona-Pandemie sollen die Lehrer geschult werden. Schüler und Lehrer, die es sich nicht zutrauen, den Schnelltest in der Schule zu machen, bekommen Federle zufolge das Angebot, kostenlose Schnelltests beim Arztmobil machen zu lassen. Das Mobil steht fünfmal die Woche auf dem Tübinger Marktplatz.

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Laut Palmer stehen rund 100 000 Euro für den Aufbau dieser neuen Strategie zur Verfügung. Rund 20 000 Tests seien bestellt worden, sagte Federle. Die Aktion werde nächste Woche starten. Mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sei sie sich einig, dass das Tübinger Konzept landesweit ausgeweitet werden soll - auch auf andere Berufsgruppen wie beispielsweise Polizisten und Verkäufer.

Neuer Plan von Lucha

Den Plan von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), Schnelltests bei Lehrern, Erziehern und Kindern nur bei Symptomen anzuwenden, hält auch Palmer für nicht ausreichend. „Er lässt die Lücke der symptomfreien Zeit. Wir wollen in Tübingen weiter gehen“.

Lehrer, Erzieher und Kinder an Schulen und Kitas sollen laut Lucha bei Symptomen eine Selbsttestung zu Hause vornehmen. Bei positivem Testergebnis sollten sie der jeweiligen Einrichtung fernbleiben, sagte der Grünen-Politiker. Dadurch könnte die geplante Öffnung von Grundschulen und Kindertagesstätten nach den Faschingsferien mit einer erweiterten Teststrategie begleitet werden.