Glühwein und Weihnachten: In der Corona-Krise wird diese Beziehung auf die Probe gestellt. Foto: dpa/Patrick Seeger

Für viele ist Glühwein eine Hauptzutat für festliche Weihnachtsstimmung – dem will Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha nun einen Strich durch die Rechnung machen.

Stuttgart - Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) will den Betrieb von Glühweinständen und anderen Schankstätten im Freien einschränken. Dort bildeten sich „unheimliche Schlangen, wo die Menschen sich dann auch nicht mehr an Abstandsgebote halten“, sagte Lucha am Montag im Radioprogramm SWR Aktuell. Dabei verzeichne der Südwesten trotz geltender Corona-Maßnahmen leicht steigende Infektionszahlen.

„Wir haben jetzt gerade am Wochenende in den großen Innenstädten gesehen, dass im Prinzip die Weihnachtsmärkte über die Hintertür kommen, dass wir Riesenschlangen an Glühweinständen hatten“, so Lucha. „Das kann und darf nicht sein.“ Die Verkaufsstände seien Anziehungspunkte, und die Kunden hielten sich dort beispielsweise nicht mehr an Abstandsregeln.

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Lucha: „Es geht um keine Petitesse“

Daher sei es wichtig, den Alkoholausschank zu beschränken. Lucha will einen entsprechenden Vorschlag im Ministerrat vorbringen. „Wir müssen jetzt noch mal alles dafür tun, dass die Menschen merken: Es geht um keine Petitesse“, sagte er.

Außerdem soll es in den Schulen für die älteren Jahrgänge Wechsel- und Fernunterricht geben. Er werde Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) „dringend bitten, jetzt auf diesen Kurs einzuschwenken“, kündigte der Gesundheitsminister an. „Wir müssen unsere Anstrengungen noch mal deutlich verschärfen und verstärken.“ Dabei gehe es vor allem darum, die Zahl der Kontakte zu reduzieren.