„Bei einer Endemie sind die Leute wieder selbst für sich verantwortlich. In der Phase sind wir“, sagt Winfried Kretschmann. (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Winfried Kretschmann sieht das Land im „Übergang von der Pandemie zur Endemie“. „Bei einer Endemie sind die Leute wieder selbst für sich verantwortlich“, so Baden-Württembergs Ministerpräsident.

Nach über zwei Jahren Coronapandemie sehnen viele Menschen das Ende herbei. Einen großen Schritt macht das Land nach Ansicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann derzeit. Wie der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart sagte, sieht er das Land im „Übergang von der Pandemie zur Endemie“. Derzeit hält Kretschmann keine weiteren Corona-Schutzmaßnahmen für nötig.

Diese Entwicklung bedeute für ihn, dass er „vom „Team Vorsicht“ ins „Team Liberalisierung““ wechseln könne, sagte der Ministerpräsident. „Bei einer Endemie sind die Leute wieder selbst für sich verantwortlich. In der Phase sind wir.“ Eine Überlastung der Kliniken sei derzeit nicht zu befürchten, da die neuen Omikron-Varianten zwar ansteckend seien, aber nicht zu gravierenden Erkrankungen führten.

Coronavirus wird immer wieder auftreten

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) beschreibt eine Endemie eine Krankheit in einer bestimmten Region, an der ein größerer Teil der Bevölkerung regelmäßig erkrankt. Das Coronavirus wird trotz Impfungen und Schutzmaßnahmen nicht verschwinden, sondern immer wieder auftreten, aber mit vermutlich leichten Symptomen.

Trotz seiner Einschätzung bedauert Kretschmann den „dürftigen“ Instrumentenkasten der Länder im Kampf gegen die Pandemie. Aber der Bundestag habe dies nun mal so beschlossen. Es sei ihm in der Corona-Politik immer darum gegangen, für eine neue Welle gewappnet zu sein und entsprechend reagieren zu können, stellte er klar. Die Kritik, er sei ein „scharfer Hund“, sei „Blödsinn und nicht der Fall“.