Die JVA in Stuttgart-Stammheim (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Pensionäre im Knast – als Hilfskräfte. Aufgrund von Infektionen hat das Justizministerium in Stuttgart eine Umfrage unter pensionierten Justizvollzugsbediensteten mit der Bitte durchgeführt, in Zeiten der Corona-Krise noch einmal zu arbeiten.

Stuttgart - Weil Beschäftigte unter Corona-Quarantäne stehen oder zu einem Teil auch selbst infiziert sind, sollen in Gefängnissen im Südwesten Pensionäre aushelfen. Wie „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Freitag) berichten, hat das Justizministerium in Stuttgart eine Umfrage unter pensionierten Justizvollzugsbediensteten durchgeführt mit der Bitte, in Zeiten der Corona-Krise noch einmal zu arbeiten.

60 Pensionäre hätten sich gemeldet und für den Dienst bereit erklärt. Wie ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage sagte, kommen sie zum Beispiel als Torwache zum Einsatz oder auch im sogenannten Stockwerksdienst. Dem Bericht zufolge erhalten sie dafür ergänzend zu ihrer Pension eine Bezahlung.

In den Gefängnissen im Südwesten arbeiten dem Bericht zufolge mehr als 4000 Menschen, davon mehr als 2700 im Vollzugsdienst. Der Ministeriumssprecher sagte den Zeitungen, dass die Zahl der Erkrankten bei den Bediensteten noch „im niedrigen zweistelligen Bereich“ liege. Unter den mehr als 7000 Inhaftierten, die in den 17 Justizvollzugsanstalten des Landes ihre Haft absitzen, gebe es dagegen noch keinen bestätigten Corona-Fall.