Für Schülerinnen und Schüler reichen auch künftig Selbsttests zum Ende der Corona-Quarantäne (Symbolbild). Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Bundesländer haben Wirrwarr bei den neuen Coronaregeln an Schulen verhindert. Nun müssen sie sich auf einheitliche Maßstäbe für die nächste Pandemiewelle einigen, kommentiert Simon Koenigsdorff

Am Freitag haben nun auch die Bundesländer den neuen Coronaregeln für den Herbst zugestimmt – mit einer Änderung in letzter Minute. Einige Länder haben eine Lockerung der Regeln für Schülerinnen und Schüler durchgesetzt: Eigentlich hätten diese bei Verdacht oder nach einer Corona-Infektion stets offizielle Tests gebraucht. Dass sie nun nach denselben Quarantäneregeln wie Erwachsene wieder zurück in den Unterricht dürfen, ist sinnvoll und verhindert neues Test- und Regelwirrwarr.

Ein solches Wirrwarr kann allerdings immer noch entstehen, falls die Länder ab Oktober ganz unterschiedliche Maßstäbe an das Infektionsgeschehen anlegen. Entscheidend ist, sich trotz aller föderaler Freiräume auf eine einheitliche Auslegung der Kriterien zu verständigen, die die Bundesregierung vorgibt. Fatal wäre es, wenn sich die Länder im Herbst nicht einmal darüber einig wären, ob wir uns in der von vielen vorhergesagten, ernst zu nehmenden Infektionswelle befinden oder nicht.

Für die meisten scheint die Pandemie derzeit aus den Augen und aus dem Sinn zu sein. In der kommenden Woche beginnt in Stuttgart zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder das Volksfest auf dem Cannstatter Wasen – ganz ohne Einschränkungen. Doch Grund für Leichtsinn besteht angesichts Zehntausender Ansteckungen pro Woche nicht. Am freiwilligen Maskentragen hindert einen niemand, auch nicht vor Oktober.