Auch die Baumärkte dürfen am Montag in Baden-Württemberg wieder öffnen. Foto: dpa/Sven Hoppe

Nach Wochen im Lockdown dürfen neben Friseuren auch Blumenläden und Baumärkte im Südwesten am Montag wieder öffnen. Die Landesregierung setzt aber Schranken. Den Geschäften winken dennoch hohe Umsätze: Denn die Nachfrage ist riesig.

Stuttgart - Die baden-württembergische Landesregierung hat die Regeln für die Öffnung von Gartenmärkten und Friseuren festgelegt. Die geänderte Corona-Verordnung wurde in der Nacht auf Samstag veröffentlicht, wie ein Sprecher der Regierung mitteilte. Ab diesem Montag dürfen Friseure, Blumenläden aber zum Teil auch Baumärkte im Südwesten wieder Kunden empfangen.

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Für den Friseurbesuch ist eine Anmeldung vorgeschrieben und es darf dort keine Bartrasuren geben, da diese nur ohne das Tragen einer medizinischen Maske möglich seien, wie es in der Verordnung heißt. Erlaubt seien Haare waschen, schneiden, färben und föhnen.

Beschränkte Zahl für Kunden pro Verkaufsfläche

Blumenläden, Baumschulen und Garten- aber auch Baumärkte dürfen künftig wieder Pflanzen und Zubehör für den Gartenbau verkaufen. Andere Warenbereiche müssen abgetrennt werden. Wenn der erlaubte Warenanteil eines Ladens mindestens 60 Prozent beträgt, dürfen demnach auch Mischsortimente angeboten werden.

Beschränkt wird jedoch die Anzahl der Kunden pro Verkaufsfläche. In Läden mit bis zu 800 Quadratmetern darf sich demnach nur ein Kunde pro zehn Quadratmeter aufhalten. Hat ein Geschäft mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, darf sich ab dem 801. Quadratmeter Fläche nur noch ein Kunde pro 20 Quadratmeter Fläche aufhalten, heißt es in der Verordnung. Ein Unterschied zwischen Außen- und Innenbereich der Geschäfte wird nicht gemacht.

Baden-Württemberg folgt anderen Bundesländern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte bei der Öffnung von Gartenmärkten zunächst von einer Öffnung der Außenbereiche gesprochen, weil dort die Gefahr einer Ansteckung deutlich niedriger sei. Die Entscheidung der grün-schwarzen Landesregierung zu Öffnungen kam zuletzt überraschend, da es weiter einschneidende Corona-Maßnahmen im Land gibt. Der Südwesten folgt mit seinem Vorgehen aber dem Beispiel anderer Länder wie Bayern.

Vor allem die Friseure erwarten zur Wiedereröffnung ihrer Salons an diesem Montag blendende Geschäfte. Die meisten Betriebe seien bis zu drei oder vier Wochen im Voraus ausgebucht, sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg, Matthias Moser, der Deutschen Presse-Agentur.

Wer erst jetzt einen Termin anfrage, könne allenfalls „mit etwas Glück“ noch vor Ostern einen ergattern. Dennoch liefen die Telefone der Friseure weiter heiß, etliche Online-Terminanfragen füllten zudem die Email-Postfächer.

Große Nachfrage bei Friseuren und Blumenläden

Viele Betriebe hätten bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe der Öffnungserlaubnis für die Friseure am 10. Februar Reservierungen entgegengenommen. „Teilweise wurde auch Kundschaft vorgezogen, die wegen des Dezember-Lockdowns ihren Termin nicht mehr wahrnehmen durfte“, sagte Moser, dessen Verband nach eigenen Angaben rund ein Drittel der etwa 11 000 Südwest-Friseurbetriebe vertritt.

Auch die Blumenhändler rüsten sich für eine große Nachfrage. „Wir bereiten uns auf den Montag vor, so gut es eben geht“, sagte der Geschäftsführer des Südwest-Floristenverbandes, Wolfgang Hilbich. Nach Angaben des Floristenverbands gibt es in Baden-Württemberg allein rund 1200 Blumenläden.