Zeitweise waren die Modegeschäfte wieder offen. Wie dieses in Stuttgart an der Königstraße. (Archivbild) Foto: imago images/Ralph Peters/Ralph Peters via www.imago-images.de

Der Handelsverband Textil zeichnet ein düsteres Bild vom Zustand des stationären Modehandels in Deutschland. In den ersten vier Monaten dieses Jahres ging der Umsatz gegenüber 2020 um 40 bis 50 Prozent zurück.

Köln - Der andauernde Lockdown hat dem stationären Modehandel in Deutschland nach Angaben des Handelsverbandes Textil (BTE) „einen historischen Umsatzeinbruch“ beschert. Nach ersten Hochrechnungen des BTE hätten Boutiquen, Modefilialisten und Bekleidungshäuser in den ersten vier Monaten dieses Jahres gegenüber 2020 rund 40 bis 50 Prozent an Umsatz verloren, berichtete der Handelsverband am Freitag in Köln. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 betrage das Minus sogar rund 60 Prozent.

Der Einzelhandel habe in den ersten vier Monaten rund vier Milliarden Euro Umsatz weniger gemacht als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtete BTE-Sprecher Axel Augustin. Dabei seien auch 2020 die Geschäfte von Mitte März bis Ende April geschlossen gewesen. Im Vergleich zum Vor-Krisen-Jahr 2019 betrage der Umsatzeinbruch sogar sechs Milliarden Euro. „Die kurze Öffnungsphase im März, das Shoppen auf Termin oder Click & Collect konnten die Einbußen nicht mal annähernd ausgleichen“, sagte Augustin.

Ein großes Problem für den stationären Modehandel seien inzwischen auch die wachsenden Warenmengen. Neben der bislang unverkauften Frühjahrsmode warte in den Geschäften jetzt auch immer mehr Sommerware auf Käuferinnen und Käufer. „Der stationäre Modehandel braucht jetzt schnellstens substanzielle Öffnungsschritte“, forderte Augustin. Ansonsten wüeden „tausende Modegeschäfte ihre Türen für immer schließen und damit Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet“.