Viele Betriebe im Südwesten haben derzeit komplett geschlossen. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Coronakrise trifft einen Großteil der Unternehmen im Südwesten schwer. Das ergibt eine Umfrage der Umfrage der Industrie- und Handelskammer. Fast die Hälfte der Betriebe steht fast gänzlich still.

Stuttgart - Kaum ein Unternehmen im Südwesten bleibt laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern von negativen Folgen der Corona-Krise verschont. Rund 83 Prozent der befragten Unternehmen in Baden-Württemberg erwarten demnach Umsatzeinbrüche. 77 Prozent rechnen sogar mit einem Einbruch im zweistelligen Bereich. Das Ergebnis zeige, dass vielen Betrieben das Wasser bis zum Hals stehe, sagte die Präsidentin der IHK Region Stuttgart, Marjoke Breuning, am Freitag.

In Hotlines werden den IHK-Beschäftigten demnach dramatische Situationen geschildert. Bei 41 Prozent der Unternehmen steht der Betrieb komplett oder in großen Teilen still. Besonders betroffen sind die Hotels und Gaststätten (92 Prozent) sowie der Einzelhandel (72 Prozent). Mehr als zwei Drittel der 1503 befragten Unternehmen klagen über eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen, fast die Hälfte über stornierte Aufträge. 94 Prozent bejahten die Frage, ob sie grundsätzlich negative Auswirkungen der Corona-Krise auf ihre Geschäfte spüren.

Breuning lobte die Steuerstundungen und Soforthilfen der Landesregierung für Härtefälle. Auch die Sonderhilfen des Bundes seien wichtig. Verbesserungsbedarf gebe es aber noch bei der staatlichen Kreditabsicherung in den Förderprogrammen. Die sollte mit 100 Prozent erfolgen und nicht wie derzeit mit 80 oder 90 Prozent. „Ohne 100-Prozent-Absicherung sind die Banken zu zeitaufwendigen Prüfprozessen gezwungen, für die jetzt keine Zeit ist“, sagte Breuning.