Angesichts ihres hohen Alters und Gesundheitsproblemen in jüngerer Zeit zeigen sich Beobachter nun besorgt um das Wohlergehen der Queen. Foto: dpa/Steve Reigate

Nur mild seien die Corona-Symptome bei Königin Elizabeth, hieß es aus dem Palast. Doch die Krankheit scheint die 95-Jährige stärker zu treffen als bisher angenommen.

Windsor - Wegen ihrer Corona-Erkrankung steigen die Sorgen um die Gesundheit von Queen Elizabeth II. Die Königin sagte am Dienstag ihre geplanten Termine ab. „Da Ihre Majestät weiter leichte erkältungsähnliche Symptome verspürt, hat sie entschieden, ihre geplanten virtuellen Verabredungen heute nicht wahrzunehmen“, sagte ein Palastsprecher.

Die 95-Jährige werde aber weiter „leichte Aufgaben“ ausführen. Über die weiteren Termine in den kommenden Tagen werde kurzfristig entschieden, meldete die Nachrichtenagentur PA. Angesichts ihres hohen Alters und Gesundheitsproblemen in jüngerer Zeit zeigten sich Beobachter nun besorgt um das Wohlergehen der Monarchin ausgerechnet im 70. Jahr ihrer Thronbesteigung.

Der Palast hatte die Corona-Erkrankung der Queen am Wochenende öffentlich gemacht. Das Staatsoberhaupt spüre „milde, erkältungsähnliche Symptome“, wolle aber in der kommenden Woche in Windsor weiter „leichte Aufgaben“ ausführen, hieß es. Am Montag kondolierte sie dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wegen tödlicher Überschwemmungen in seinem Land. Traditionell trifft sich die Queen mittwochs mit dem britischen Premierminister Boris Johnson. Ob der Termin in dieser Woche - wegen ihrer Infektion virtuell - wie geplant stattfindet, war zunächst unklar. Am 2. März will die Königin an einem Empfang für Diplomaten auf ihrer Residenz Schloss Windsor bei London teilnehmen.

Queen ist Berichten zufolge dreimal geimpft

Es gilt als sicher, dass die Queen drei Mal gegen Corona geimpft wurde. Auch ihr Sohn, Thronfolger Prinz Charles (73), und seine Ehefrau Herzogin Camilla (74) waren positiv auf das Virus getestet worden. Auch mehrere Beschäftigte sind nach BBC-Informationen infiziert.

Die Infektionen überraschen. Seit Beginn der Pandemie weilte die Queen in aller Regel abgeschirmt auf Schloss Windsor. Nur engste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten in der „HMS Bubble“, wie die königliche Blase in den Medien genannt wurde, Kontakt mit ihr.

Die Infektion erwischt die Queen knapp zwei Wochen nach ihrem Jubiläum: Sie ist seit dem 6. Februar 1952, als ihr Vater König Georg VI. starb, britische Königin. Das Platin-Jubiläum soll in diesem Jahr landesweit mit Veranstaltungen gefeiert werden. Am zentralen langen Festwochenende Anfang Juni sind unter anderem ein Konzert, eine Militärparade und ein Gedenkgottesdienst geplant.

Mehrere Veranstaltungen im Herbst abgesagt

Die Queen war erst vor kurzem aus einer längeren, ärztlich verordneten Erholungsphase ins öffentliche Leben zurückgekehrt. Den 70. Jahrestag ihrer Thronbesteigung feierte sie im kleinen Kreis: Auf ihrem ostenglischen Landsitz Sandringham empfing sie einige Gäste, zeigte sich fröhlich und bei Kräften. Sie schnitt einen Jubiläumskuchen an und scherzte mit den Anwesenden.

Im Herbst hatte die Monarchin mehrere Veranstaltungen und innerbritische Reisen abgesagt. Am 20. Oktober verbrachte sie sogar eine Nacht in einem Krankenhaus und unterzog sich dort mehreren „vorsorglichen“ Untersuchungen. Seitdem zeigt sie sich mit einer Gehhilfe.