Wer seinen PCR-Test selbst bezahlen muss, findet einige private Angebote in der Stadt. Aber auch das offizielle Testzentrum auf dem Wasen bietet diese Variante für Ungeimpfte an. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski (Archiv)

Aufgrund der Corona-Warnstufe brauchen viele Ungeimpfte fortan PCR-Tests. Bei der Preisgestaltung haben die Testzentren freie Hand. Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Stuttgart - Es ist passiert: Die Corona-Warnstufe ist in Kraft. Von nun an brauchen Personen, die sich impfen lassen können, es aber (noch) nicht getan haben, in vielen Lebensbereichen einen aktuellen PCR-Test. Den Sommer über konnte man noch nahezu unvorbereitet aus dem Haus gehen und sich sicher sein, an einer Teststelle für den kostenlosen Bürgertest oder genauer gesagt Antigentest, auch Schnelltest genannt, vorbeizukommen. Die Suche nach den Teststellen, welche nach der PCR-Methode arbeiten, gestaltet sich dagegen schon etwas schwieriger. 

Findet man eine Teststelle im Netz?

Das kann mal klappen. 100 Prozent genau sind die Übersichten aber nicht. So hat zum Beispiel die Landesapothekerkammer ihre Mitglieder aufgefordert, sich für die Erstellung einer Übersicht zu melden. Die Apotheken werden dann zentral auf der Webseite www.lak-bw.de eingetragen. Ein Sprecher des Verbands weist darauf hin, dass diese Übersicht nicht ganz zuverlässig sei: Nicht alle, die Tests anbieten, hätten sich gemeldet. Zudem würde es bei den Apotheken eher weniger geben als mehr, die den PCR-Test anböten. Im Gegensatz zum Schnelltest könnten Apotheken den PCR-Test nicht mit dem Bund abrechnen, und für die Gruppe der Selbstzahler sei der Aufwand vergleichsweise hoch. Auch bei der Stadt läuft auf der Homepage die Aktualisierung noch, teilt eine Sprecherin mit.  

Was kosten die Tests?

Hier herrscht freie Preisgestaltung. Es gibt eine Faustregel: Je schneller man das Ergebnis haben will, desto teurer wird es. Denn das PCR-Verfahren ist aufwendiger als der Schnelltest. Im Prinzip haben die Teststellen zwei Möglichkeiten: Sie können das Testset nach dem Abstrich in ein Labor schicken, das die Auswertung vornimmt. Das dauert. Oder sie stellen sich ein Gerät für den PCR-Rapid-Test in ihren Betrieb, das die Tests direkt vor Ort auswertet. Diese sind teuer, was sich beim Preis auswirkt. Ein Beispiel dafür ist der 30-Minuten-Test am Stuttgarter Flughafen: Auf der Homepage ist der Preis von 239 Euro ausgewiesen. Wer also erst kurz vorm Abflug in den Urlaub daran denkt, muss tief in die Tasche greifen. Ein Test, dessen Ergebnis nach 24 bis 36 Stunden vorliegt, ist etwa im Testzentrum Königsbau für 49,99 Euro zu bekommen. Das Testzentrum auf dem Cannstatter Wasen berechnet Selbstzahlern 156,08 Euro für die Einzeltestung.

Gibt es kostenlose Tests?

Nach wie vor gilt: Wer aus medizinischen Gründen einen PCR-Test braucht, muss nicht zahlen. Das gilt sowohl für Menschen, die Symptome haben, als auch für alle, bei denen ein Antigen-Schnelltest positiv angezeigt hat. Auch nach einem roten Alarm in der Corona-Warnapp kann man einen PCR-Test bekommen, ohne zahlen zu müssen. Davor hat man Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest. Man sollte dessen Ergebnis aber sicherheitshalber mit einem PCR-Test überprüfen, da bei Schnelltests auch falsche positive Ergebnisse möglich sind. Kostenlos sind sowohl Schnell- als auch PCR-Tests weiterhin für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

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