In Brasilien gibt es eine gefährliche Coronavirus-Variante. Foto: dpa/Silvia Izquierdo

Die im Amazonas-Gebiet nachgewiesene Coronavirus-Variante ist laut brasilianischen Regierungsangaben dreimal ansteckender als das ursprüngliche Virus.

Brasilia - Im brasilianischen Amazonasgebiet ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Diese Mutation sei vermutlich dreimal ansteckender als das ursprüngliche Virus, teilte Brasiliens Gesundheitsminister Eduardo Pazuello am Donnerstag (Ortszeit) mit. Trotz der starken Ansteckungsgefahr der neuen Mutation versicherte der Minister: „Gott sei Dank hat die Analyse ergeben, dass die Impfstoffe auch gegen diese Variante wirken.“ Das Gesundheitsministerium stellte bisher allerdings keine Daten dieser Analyse zur Verfügung.

Infektionen unerwartet gestiegen

Laut Pazuello seien die Infektionen in den Dschungelstadt Manaus in den vergangenen Monaten unerwartet gestiegen, würden aber unter Kontrolle gebracht. Bei einer Anhörung im Senat sagte der Minister, dass Brasilien die Hälfte der impfberechtigten Bevölkerung bis Juni und den Rest bis zum Ende des Jahres impfen werde. Allerdings hat das Land aktuell nur Impfdosen gesichert, um die Hälfte seiner Bevölkerung zu versorgen.

Brasilien begann vor etwa drei Wochen mit Impfstoffen von Chinas Sinovac Biotech und der britischen AstraZeneca zu impfen. Das Butantan-Institut in Sao Paulo sagte in einer Erklärung, dass es mit Studien bezüglich der neuen Manaus-Variante bereits begonnen habe, Ergebnisse aber erst in zwei Wochen zu erwarten seien. Auch das biomedizinische Zentrum Fiocruz in Rio de Janeiro, das eine Partnerschaft mit AstraZeneca eingegangen ist, teilte mit, dass es ebenfalls die Wirksamkeit gegen die Amazonas-Variante untersuche und Proben nach Oxford geschickt habe.