In Heilbronn werden Corona-Abstände und Maskengebot künftig noch genauer kontrolliert. Foto: dpa/Christoph Schmidt

In Heilbronn nähern sich die Corona-Zahlen einem kritischen Wert. Der Oberbürgermeister Harry Mergel will einen neuen Shutdown unbedingt verhindern.

Heilbronn - Trotz des gegenwärtigen Spitzenplatzes seiner Stadt in der bundesweiten Corona-Statistik rechnet der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) nicht damit, dass ein neuer Shutdown in seiner Stadt nötig sein wird. „Nach dem aktuellen Infektionsgeschehen kann ich das ausschließen“, sagte Mergel vor Journalisten. Er wolle damit explizit entsprechenden Befürchtungen aus der Bevölkerung und der Wirtschaft entgegentreten. Gleichzeitig kündigte er strengere Kontrollen bei Abstandsregeln und Maskengebot an.

Reiserückkehrer trüben die Statistik

Seit mehr als einer Woche liegt der wichtige Sieben-Tage-Wert in Heilbronn bei mehr als 35 Neuinfektionen. Zuletzt stieg er auf 45,3. Wird die kritische Marke von 50 Fällen pro 100 000 Einwohnern erreicht, sind Eingriffe unumgänglich. Für ein entsprechendes Szenario habe man bereits ein umfangreiches Maßnahmenpaket in der Schublade, sagte Mergel. Kernpunkt sei es, die Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten zu verlängern. Unter den 48 Neuinfizierten der vergangenen Woche seien 35 Reiserückkehrer gewesen, darunter 13 aus Kroatien, acht aus dem Kosovo, fünf aus der Türkei und drei aus Spanien.

Bis zum Ende der Sommerferien gilt bundesweit die Regel, dass sich jeder nach der Heimkehr innerhalb von 72 Stunden testen lassen kann. Bei einem negativen Ergebnis erlischt die Quarantänepflicht. Wer sich allerdings erst kurz vor der Heimreise ansteckt, kann dabei durchs Raster fallen. Das Maßnahmenpaket sieht deshalb vor, frühestens nach fünf Tagen einen Test vorzusehen.

Schulschließungen sollen vermieden werden

„Es ist uns ein besonderes Anliegen, die erneute Schließung von Kitas und Schulen zu vermeiden“, sagte die Sozialbürgermeisterin Agnes Christner. Die vorbereitete Allgemeinverfügung sehe jedoch eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 250 bei öffentlichen und 50 bei privaten Veranstaltungen vor. Zusammenkünfte in Privatwohnungen würden sogar auf 25 Personen beschränkt.