Auch die Autoindustrie leidet unter der Corona-Pandemie. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im ersten Quartal infolge der Corona-Krise eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Berlin mitteilte.

Stuttgart - Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal wegen der Corona-Krise so stark eingebrochen wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt fiel von Januar bis März um 2,2 Prozent zum Vorquartal. „Das war der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung“, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Exporte, Konsum und Investitionen gingen jeweils spürbar zurück, Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten ebenfalls ein Minus von 2,2 Prozent erwartet.

„Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben eine Rezession ausgelöst“, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Im Vergleich zu anderen großen Euro-Ländern fällt der Rückgang gering aus: Frankreich als die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone stürzte um 5,8 Prozent ab, die Nummer drei Italien um 4,7 Prozent. Im Januar und Februar zeigten viele Indikatoren noch eine deutliche Belebung an. Das hat sich mit den im März beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus schlagartig verändert: Geschäfte, Hotels und Restaurants mussten schließen, Fabriken machten dicht, Veranstaltungen wurden abgesagt.

Die Folgen dürften vor allem im laufenden zweiten Quartal sichtbar werden. Der Abwärtstrend werde sich im Frühjahr „zunächst noch verstärken“, erklärte das Ministerium. Die Commerzbank rechnet mit einem Minus von mehr als elf Prozent, während die Deutsche Bank sogar einen Einbruch von 14 Prozent zum Vorquartal voraussagt.

Die Bundesregierung erwartet deshalb in diesem Jahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit: Das Bruttoinlandsprodukt soll um 6,3 Prozent einbrechen.