Laut „Bild“ sagte Seehofer: „Die Menschen, die in Deutschland harte Einschränkungen akzeptieren, erwarten von uns, dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen.“ (Archivbild). Foto: imago images/photothek/Felix Zahn

Im Gespräch mit der „Bild“ bringt Bundesinnenminister Horst Seehofer eine massive Einschränkung des Flugverkehrs nach Deutschland und schärfere Grenzkontrollen ins Spiel. Auch die Bundeskanzlerin will touristische Reisen offenbar zurückfahren.

Berlin - Bundesinnenminister Horst Seehofer denkt offenbar über eine massive Einschränkung des Flugverkehrs nach Deutschland und schärfere Grenzkontrollen nach. „Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren“, sagt der CSU-Politiker im Gespräch mit „Bild“.

Zu konkreten Planungen für neue Einreise-Regelungen wollte sich das Bundesinnenministerium am Dienstag zunächst nicht äußern. Unklar blieb daher, unter welchen Voraussetzungen härtere Maßnahmen beschlossen werden könnten. Dazu gehörten „deutlich schärfere Grenzkontrollen“, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, „aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null“.

Laut „Bild“ fügte er hinzu: „Die Menschen, die in Deutschland harte Einschränkungen akzeptieren, erwarten von uns, dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen.“ Seehofer hatte im März 2020 zur Eindämmung der Pandemie vorübergehend an mehreren Grenzabschnitten stationäre Kontrollen angeordnet. Diese wurden am 15. Juni wieder beendet. Aktuell muss, wer aus Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen oder aus einem sogenannten Corona-Mutationsgebiet nach Deutschland reisen will, einen negativen Corona-Test vorweisen.

Auch interessant: Unser Video zu FFP2-Masken

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Deutschland in der Corona-Pandemie derzeit auf einem guten Weg. Auch sie will touristische Reisen aber zurückfahren. Sie sei nicht für ein Reiseverbot, sagte Merkel nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Dienstag. „Es sollten aber möglichst keine touristischen Reisen stattfinden“, habe sie hinzugefügt.

Man sei wegen der sinkenden Corona-Infektionszahlen auf dem besten Wege, bald wieder Infektionsketten nachvollziehen zu können. Zugleich mahnte Merkel aber, dass der Winter in einer Pandemie eine schwierige Zeit sei und verwies auch auf die Gefahr der Ausbreitung von hochansteckenden Virus-Mutationen etwa durch Reisen.