Vier von zehn Menschen in Baden-Württemberg sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Impfkampagne in Baden-Württemberg kommt nicht überall gleich gut voran. Die Impfquote ist im badischen Landesteil weiterhin höher. Neben Pforzheim sind die Zahlen für Stuttgart und Karlsruhe auffällig niedrig.

Stuttgart - Vier von zehn Menschen in Baden-Württemberg sind mittlerweile mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Vollständig geimpft sind etwas mehr als 17 Prozent. Allerdings verteilt sich der Anteil der Geimpften sehr ungleichmäßig aufs Land. Das ergibt sich aus Zahlen, die das Sozialministerium für die Stadt- und Landkreise veröffentlicht hat.

Das Impfschlusslicht ist demnach weiterhin der Stadtkreis Pforzheim. Hier ist die Quote der mindestens einmal Geimpften mit 31 Prozent um ein Viertel unter dem Landesschnitt. Am höchsten ist der Wert im Kreis Emmendingen. Hier hat bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten.

Die Grafik zeigt den Anteil der einmal und vollständig Geimpften in den Stadt- und Landkreisen:

Unter den zehn Kreisen mit den höchsten Impfquoten sind neun im badischen Landesteil. Deren Anteil hat sich seit der letzten Veröffentlichung der Impfquoten Anfang Mai noch erhöht.

Fortschritte bei sozial Schwachen?

Die aktuellen Zahlen ließen „weiter den Schluss zu, dass Stadt- und Landkreise mit größeren Bevölkerungsgruppen, die im Durchschnitt vergleichbar schwierigere sozioökonomische Bedingungen aufweisen, oft niedrigere Impfquoten haben“. So heißt es in einer Pressemitteilung des Sozialministeriums. Allerdings ermöglich das Ministerium mit Impfaktionen in entsprechenden Stadtvierteln „ein gezieltes Angebot, um das zu ändern“, so der Amtschef Uwe Lahl.

Zeigen sich dabei schon Erfolge? Diese Frage beantwortet der Vergleich mit den Werten von Anfang Mai. In der nächsten Grafik vergleichen wir den Zuwachs bei den Impfquoten der erstmals und vollständig Geimpften.

Die goldenen Punkte zeigen, um wie viele Prozentpunkte der Anteil der mindestens einmal Geimpften seither gestiegen ist. In Mannheim beispielsweise fällt der Zuwachs mit 22,3 Prozentpunkten vergleichsweise hoch aus. Hier sind seit Anfang Mai mobile Impfteams im Einsatz. Das spricht für die vom Sozialministerium versprochenen Fortschritte beim Impfen. Allerdings ist der Zuwachs im wohlhabenden Baden-Baden mit 22,5 Prozentpunkten genauso hoch aus.

Auffällig sind auch die relativ niedrigen Impfquoten in Stuttgart und Karlsruhe. Hier stieg die Zahl der Geimpften seit Anfang Mai auch nicht besonders an. Das verwundert zumindest auf den ersten Blick, weil hier die Arztdichte hoch und Impfzentren eigentlich vorhanden und gut erreichbar sind.

Wegen des Impfstoffmangels und der mutmaßlich hohen Nachfrage nach Impfterminen auch von außerhalb scheint die Großstadtbevölkerung davon aber nicht wirklich zu profitieren. Details zu Geimpften, die aus anderen Kreisen in die Impfzentren reisen, sind allerdings nicht verfügbar.