Es gibt inzwischen deutlich weniger Impfpraxen wie noch im Sommer (Symbolbild). Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Vorsitzende des baden-württembergischen Hausärzteverbandes kritisiert die Politik scharf. Wegen der ausufernden Bürokratie gebe es weniger Impfpraxen als noch im Sommer.

Stuttgart - Der baden-württembergische Hausärzteverband hat die Impfstrategie der Bundesregierung scharf kritisiert. „Die Kollegen haben die Nase voll von dem dauernden Gegängel von Herrn Spahn und Co.“, sagte der zweite Vorsitzende des Verbands, der Biberacher Hausarzt Frank-Dieter Braun, dem Radiosender SWR Aktuell. Wegen der ausufernden Bürokratie gebe es in Deutschland nur noch 3500 Impfpraxen. Im Sommer seien es noch 6000 gewesen. Den Vorschlag vom Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, Apotheken in die Corona-Impfungen einzubinden, wies er als „Quatsch“ zurück. Die Risiken seien zu groß, etwa wenn ein allergischer Schock in der Apotheke eintrete. Der Plan sei daher nicht sinnvoll.

Von „Aufklärungs-Klamauk“ ist die Rede

Die Impfungen müssten ärztlich begleitet werden, forderte Braun. „Krankenhäuser, Betriebsärzte, Ärzte, alle die impfen können, sollen impfen. Man muss es dann aber auch einfach machen - man muss nicht so einen Aufklärungs-Klamauk drumherum machen. Bei der Tetanus-Spritze fragt auch keiner vorher nach einer Unterschrift.“ Mit einer solchen Vereinfachung könnten die Impfungen deutlich beschleunigt werden.