Lucky Luke lernt das Gold des Südens kennen – die Baumwolle. Foto: Egmont Publishing/Lucky Comics 2020

In seinem neuen Abenteuer „Fackeln im Baumwollfeld“ erlebt der Cowboy Lucky Luke den Rassismus in den Südstaaten hautnah. Dieser Comic ist bei aller Gaudi sehr ernsthaft um sein Thema bemüht. Aber ist das nun ein Fortschritt – oder ein Rückschritt?

Stuttgart - Lucky Luke ist ein netter Kerl. Der netteste, der je einen Revolver trug. Den zieht Luke nicht nur schneller als sein eigener Schatten, er handhabt ihn auch virtuoser als irgendwer im Wilden Westen. Nie verletzt er jemanden, jedenfalls nicht ernstlich. Er schießt seinen Gegnern nur die Waffe aus der Hand oder den Revolvergurt von der Hüfte. Was dieser altgediente, aber lässig jung gebliebene Comicheld in seinem neuesten Abenteuer tut, hätte er also gewiss auch schon früher gemacht. Als er eine große Baumwollplantage in den Südstaaten erbt, reitet er die 900 Meilen nach Louisiana nur, um seinen neuen Besitz unter den ehemaligen Sklaven und jetzigen armen Landarbeitern aufzuteilen.